Der Anfang ist gemacht. Mit dem ersten Spatenstich zur Ertüchtigung der Kläranlage Kleinrinderfeld beginnt nun eine achtmonatige Bauphase, deren Kosten sich auf 1,34 Millionen Euro belaufen.
„Für unsere Gemeinde ist das ein ganz besonderes Ereignis“, betonte Bürgermeisterin Eva Linsenbreder bei ihrer Begrüßungsrede. Sie zeigte sich hocherfreut, dass die lange und komplizierte Planungsphase nun ein Ende gefunden habe und dass durch den am 2. Mai beginnenden Umbau der Anlage ein großer Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden könne.
„Ich gehe davon aus, dass wir die derzeit eher problematische Wassergüte von drei bis vier auf zwei bis drei verbessern werden“, so Linsenbreder weiter. Die durch die lange Findungsphase angestrebte Nachhaltigkeit des Projekts, könne mit einer modernen, technisch auf dem neuesten Stand konzipierten Anlage realisiert werden.
Einzig die hohe finanzielle Belastung bot einen kurzen, nachdenklichen Moment. Denn die 1,34 Millionen Euro seien bei den bescheidenen Verhältnissen der Gemeinde nicht einfach zu schultern, so die Bürgermeisterin. Außerdem gäbe es leider keinerlei Fördermittel, da nur noch ganz neu gebaute Anlagen finanzielle Unterstützung von Seiten der Regierung erfuhren. Doch der Gemeinderat habe einen gangbaren Weg für Kommune und Bürger gefunden, der allen gerecht werden sollte, so Linsenbreder abschließend.
Dass die erst seit 20 Jahren bestehende Kläranlage nun einen Umbau erfährt, sei neuen Bestimmungen und Gesetzesveränderungen geschuldet, so Uwe Seidl, Abteilungsleiter für die Region Würzburg vom zuständigen Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg. Er bestätigte, dass die Anlage von 1987 für damalige Verhältnisse auch technisch einwandfrei gewesen sei.
Das jetzt gestartete Projekt, einer sogenannten CWSBR-Anlage, ist ein Pilotprojekt für belüftete Teichkläranlagen in Bayern. Der Teich wird hierbei durch Segel in drei Zonen aufgeteilt und kann letztlich nicht wie bisher nur Kohlenstoff, sondern besonders auch Phosphor und Stickstoff abbauen.
Durch diese, im Vergleich zu anderen Techniken, kostengünstige Maßnahme stehe der Gemeinde in acht Monaten eine wirtschaftlich, zukunftssichere Kläranlage zur Verfügung, bemerkt Uwe Seidl.
Bei einer planmäßigen und pannenfreien Bauphase, könnte die Anlage noch Ende dieses Jahres eingeweiht werden und in ihren Betrieb aufnehmen.