(däsi) Die Perspektiven sind günstig für die Saatguterzeuger: „Die Ära unendlicher weltweiter Überschüsse und niedriger Erzeugerpreise ist beendet. Die weltweiten Getreidevorräte haben einen bedenklichen Tiefstand erreicht, neue Überschüsse sind nicht zu erwarten, die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt“, sagte Vorsitzender Hermann Endres in der gemeinsamen Mitgliederversammlung von Erzeugerring für Saat- und Pflanzgut Unterfranken/Saatgetreide-Erzeugervereinigung Unterfranken. Statt wie bisher in einer Halle fand sie heuer in der Kickersgaststätte Würzburg statt, denn, so der Vorsitzende, „unser Kreis wird kleiner“.
Zwei Themen standen im Mittelpunkt der Tagung: der Überblick über die Getreidevermehrung 2007, präsentiert von Dr. Herbert Siedler (Fachlicher Betreuer am ALF Würzburg), und der Vortrag „Qualitätserzeugung bei Saatgetreide – wichtige Maßnahmen im Feld und im Lager“ von Johann Sedlmeier (Leiter Landmaschinenschule Triesdorf).
Saatgetreide wurde auf 3897 Hektar angebaut. Gräser auf 1056 Hektar und Leguminosen auf 472 Hektar. Unterfranken bleibt mit 5482 Hektar ein Zentrum der deutschen Saatgutproduktion.
Erfreulich verlief der Absatz des Weizensaatguts mit einer Menge von 7282 Tonnen, so Siedler weiter. Das sei das bislang drittbestes Ergebnis für Unterfranken. Das Saatgutaufkommen von Wintergerste, Triticale und Roggen war zwar gering geblieben, aber ebenso heiß begehrt wie die gängigen Sorten von Sommergerste. „Die Nachfrage konnte nicht ganz bedient werden.“
Johann Sedlmeier betonte, dass zu den wichtigsten Maßnahmen im Lager gehöre, das gereinigte Getreide möglichst schnell auf Temperaturen unter 20 Grad Celsius zu bringen. Ziel muss sein, die Lagertemperatur unter zehn Grad Celsius zu halten. Größere Getreidelager sollten mit einer automatischen Temperaturüberwachung ausgestattet sein. Zu bedenken ist auch, dass Lagerschädlinge wie Milben und Kornkäfer ab Temperaturen von über 13 Grad Celsius zunehmen. „Sauberkeit im Getreidelager ist erste Voraussetzung für eine langfristige qualitätsorientierte Getreideproduktion.“