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WÜRZBURG: Wieder ein strahlendes Lächeln

WÜRZBURG

Wieder ein strahlendes Lächeln

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    Manches ist noch offen, aber eines ist klar: den Ehrentitel „Alt-Oberbürgermeisterin“, den wird sie sich nicht wie ihre Vorgänger Jürgen Weber und Klaus Zeitler andienen lassen. Dafür fühlt sie sich einfach nicht „alt“ genug.

    Mit der feierlichen Schlusssitzung endet am Mittwoch die sechsjährige Amtszeit Pia Beckmanns, und da will sie sich ein paar Anekdoten nicht verkneifen. Irgendwann am Mittwochabend wird sie dann ihren Schreibtisch im Rathaus räumen. Nicht früher, denn sie hat noch zu tun. Vor allem will sie noch die Post beantworten, die sie von Bürgern bekommen hat. Viele haben mir ihr gelitten.

    Was hat sie gedacht, gefühlt, als bei der Stichwahl am 16. März plötzlich ihr Herausforderer Georg Rosenthal vorne lag? Ja, es war ein Schock, eine große Enttäuschung. Dann die Leere. Gut, wer da einen ruhenden Pol hat. Für Pia Beckmann ist es ihr Mann Rainer mit seiner Gelassenheit und seinem staubtrockenen Humor.

    Das sei nichts Entscheidendes im Leben, hat er seine Frau getröstet, und sie hat sich an diesem Satz festgehalten. Der Urlaub danach mit der Familie in Ägypten hat sie wieder zu sich gebracht. Drei Bücher hat sie verschlungen, und nachts ist sie auf den Sinai gestiegen, um den Sonnenaufgang zu erleben. „Das war sehr, sehr schön.“

    Nun hat Pia Beckmann ihr Temperament und ihre Schlagfertigkeit wieder – und wieder Zeit für sich und die Familie. 70 bis 80 Arbeitsstunden die Woche und das an sieben Tagen, dazu ein Korb voll Akten fürs Wochenende daheim – das war Pia Beckmanns Realität in den letzten sechs Jahren. Mit Haut und Haaren hat sie sich in ihre Aufgabe gestürzt und die Stadt glänzend repräsentiert. Sie hat ihr Amt geliebt.

    Kritiker kreiden ihr an, es sei mit ihr nichts Rechtes vorangegangen: die gescheiterten Arcaden, das Trauerspiel Bahnhof, das Hin und Her ums Mozart-Gymnasium, die Hängepartie um die Kongress-Erweiterung, dazu das umstrittene Forum am Markt. Sie hat als Verwaltungschefin den Kopf für einiges hinhalten müssen.

    Doch die Ära Beckmann hat viel in Bewegung gebracht: Es gibt wieder einen funktionierenden Haushalt und mit der Gründung einer staatlichen Realschule eine deutliche Entlastung bei der Schul-Finanzierung.

    „Ja, jetzt kann ich wirklich loslassen“

    OB Pia Beckmann im Gespräch mit der MAIN-POST

    Die Troglösung der Autobahn am Heuchelhof hat sie erreicht, indem sie alle Beteiligten an einen Tisch gebracht hat, der Hochwasserschutz am Main, die Neugestaltung des Mainufers, die Aufwertung der Zellerauer Mitte, der Umbau am Alten Hafen, neue Kraftwerks-Turbinen stehen auf der Haben-Seite, ebenso die Neuordnung der WVV, das große Stadtjubiläum mit 360 Veranstaltungen, die mittelfristige Sicherung des Theaters, der Zweckverband fürs Mainfränkische Museum, die Riemenschneider-Ausstellung, ein neues Konzepts fürs Mozartfest, neue Arbeitsplätze im Bio-Tech-Bereich – es hat sich viel getan in den letzten sechs Jahren. Pia Beckmann bucht dies nicht alleine als ihr Verdienst. Sie hat auf kooperativen Führungsstil gesetzt, auf konstruktiven Dialog, auf ein gutes Team im Rathaus.

    Ab Freitag sitzt sie dort nun wieder als einfache Stadträtin. Das Mandat nicht anzunehmen, daran habe sie nicht einmal gedacht. Der Wähler habe ihr den Auftrag gegeben, und den werde sie mit konstruktiver Arbeit erfüllen. Warum hat sie kein Amt als Bürgermeister oder den Fraktionsvorsitz angestrebt? „Weil diese Entscheidungen bereits gefallen sind und es unfair meinen Freunden gegenüber wäre.“ Strebt sie noch einmal ein politisches Amt an? „Warum nicht? Ich bin ein politischer Mensch“, sagt sie.

    In den letzten Tagen hat Pia Beckmann noch einmal alle Dienststellen besucht, hat ihren Mitarbeitern gedankt für die Loyalität in schwierigen Zeiten. „Das habe ich gebraucht, um abschließen zu können“, sagt sie. Kann sie loslassen? „Ja, jetzt kann ich wirklich loslassen.“

    •Weitere Bilder aus der Amtszeit in der Würzburg-Ausgabe, Seite 27

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