Zweck
Die Westumgehung soll im Westen Würzburgs die Autobahnen A3 und A7 verbinden, um den Umweg über das Biebelrieder Kreuz oder die Abkürzung über den Mittleren Ring in Würzburg zu vermeiden. Noch wichtiger: Die autobahnähnliche Straße soll den westlichen Teil des Landkreises Main-Spessart mit Karlstadt als Zentrum zusätzlich erschließen und Ortsdurchfahrten wie im Werntal entlasten. Die Zentren Lohr und Gemünden sollen über Zubringer angeschlossen werden. Offiziell wird das Vorhaben Bundesstraße B 26 neu tituliert. Bundesstraße, weil die Trasse dann deutlich näher an Wohnbebauung gelegt werden kann als eine reine Autobahn.
Größe, Kosten, Stand der Dinge
Geplant ist eine 46 Kilometer lange und geschätzt 380 Millionen Euro teure "Autobahn" mit vier Fahr- und zwei Standstreifen. 2010 soll das Raumordnungsverfahren beginnen, es folgt die Planfeststellung. Experten können sich den Baubeginn für die neue Autobahn im Jahr 2020 vorstellen. Zwar ist der Abschnitt Karlstadt -Helmstadt (A 3) erst als "Weiterer Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan. Auf Drängen der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Heidi Wright stellte das Verkehrsministerium in Berlin jedoch klar, dass das Projekt im nächsten Bedarfsplan (2015) auf gesamter Länge im "Vordringlichen Bedarf" ausgewiesen werden kann. Im Klartext: Wenn gebaut wird, dann die ganze Strecke.
Von wo nach wo
Anschlussstellen sind an der A 7 (Würzburg - Kassel) bei Werneck und A 3 (Würzburg - Frankfurt) bei Helmstadt oder Kist (Autobahndreieck Würzburg-West) geplant. Die Streckenführung ist beim Staatlichen Bauamt Würzburg zu sehen. Die Trasse berührt die Orte Schraudenbach/Schwebenried, Arnstein-Ost/Schwebenried, Arnstein-West/Müdesheim, Karlstadt-Ost/Stetten, Duttenbrunn/Zellingen (alle Lkr. Main-Spessart) und Hettstadt/Waldbüttelbrunn (Lkr. Würzburg).
Dimension/Verkehr
Nach der Studie würden maximal 43.400 Fahrzeuge am Tag die neue Autobahn nutzen. Die A 3 würde dann um zirka 10 000 Autos entlastet. Relativ wenig angesichts der Prognose, wonach die Autobahn A 3 südlich von Würzburg im Jahr 2020 ohne Westumgehung bis zu 87 000 Fahrzeuge täglich bewältigen muss.
Kritik
Es werde zu viel Landschaft zerstört, die Region Main-Spessart sei jetzt schon ausreichend ans Autobahn-Netz angeschlossen: Das sind die Hauptargumente gegen die Westumgehung. Zu den Kritikern zählen unter anderem die Grünen, der Verkehrsclub Deutschland, einige Bürgermeister von Anrainer-Gemeinden und die FDP im Kreis Würzburg.