Im Gramschatzer Wald liegt im Waldabteil Kaltenbrunn die Brunnenstube. Jüngst trafen sich hier Bürgermeister Burkard Losert, Edwin Hamberger und Bruno Popp vom Freundeskreis Schloss Grumbach mit Peter Göpfert (Firma Göpfert und Schömig) und Werner Weckesser (Firma Weckesser). Göpfert und Weckesser sind ebenfalls Mitglieder des Freundeskreises und haben sich dazu bereit erklärt die Rohre und zum Teil die Brunnenablaufleitung in diesem Bereich zu erneuern.
Das Mitglied des Freundeskreises Armin Michel (Firma Zürrlein) hatte mittels einer Rohrkamera festgestellt, dass die Abflussleitung der Brunnenstube teilweise verstopft ist. Deshalb muss die Leitung zum Teil erneuert werden. Auch der angrenzende Bachlauf soll wieder auf Vordermann gebracht und wenn möglich die Leitung zum Brunnenstein aktiviert werden.
Die Brunnenstube dürfte mit einer Raumgröße von 4 auf 3,50 Meter, der Scheitelhöhe des Tonnengewölbes von 3,90 Metern und der Besonderheit ihrer Lage ein überregional einmaliges Kulturdenkmal darstellen, glaubt Edwin Hamberger. Über die Erbauungszeit und Entstehung der Brunnenstube gibt es bis auf die Jahreszahl 1500 im Scheitelstein der Eingangspforte und den spätgotischen Vorhangbogen einer Türumrahmung aus Sandstein im Innern des Raumes keine Informationen.
Aus dem Jahr 1723 sind noch Rechnungen über Arbeiten, die dort verrichtet wurden, vorhanden. So verlegte das fürstbischöfliche Amt Rimpar mit der Gemeinde Rimpar 526 Meter Holzröhren zu den unterhalb der Brunnenstube gelegenen Fischteichen. Weitere Hinweise auf eine Sanierung gibt es aus dem Jahr 1858.
Ein Foto Anfang der 50er Jahre zeigt den wieder beginnenden Verfall, eine Ortsbegehung Mitte der 80er Jahre einen katastrophalen Zustand. Der Freundeskreis Schloss Grumbach erklärte sich bereit, die Restaurierung der Brunnenstube zu übernehmen und brachte stolze 759,5 ehrenamtliche Arbeitsstunden ein. Am 5. August 1989 stellte der Freundeskreis beim 1. Kaltenbrunn-Fest das kulturhistorisch wertvolle Denkmal „Brunnenstube Kaltenbrunn“ der Öffentlichkeit vor und feierte das Fest alle zwei Jahre. Dies ist mit der Zeit eingeschlafen. Doch geht es nach den Verantwortlichen, soll im Bereich des Brunnensteins ein Platz zum Verweilen entstehen und vielleicht wird auch das Brunnenfest wieder gefeiert.