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GNODSTADT: Pyramide, Obelisk oder Monolith?

GNODSTADT

Pyramide, Obelisk oder Monolith?

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    Was ist das? Die Mautpyramide bei Gnodstadt, die am Mittwoch feierlich eingeweiht wird, ist gar kein Obelisk, sondern ein Monolith.
    Was ist das? Die Mautpyramide bei Gnodstadt, die am Mittwoch feierlich eingeweiht wird, ist gar kein Obelisk, sondern ein Monolith. Foto: Foto: G. Krämer

    Der wiederum hatte eine Informationstafel der Stadt gelesen und ist dort aus seiner Sicht auf den Fehler mit dem Obelisken gestoßen. Ob die Infotafel überhaupt aufgestellt werden darf, ist, so Hegwein, noch offen. Die Entscheidung der Denkmalbehörde darüber steht noch aus. Kopfschütteln im Ratsgremium darüber und ein sichtlich erboster Stadtrat Manfred Krauß, der sagte: „Das ist auch keine Mautpyramide, das ist alles Blödsinn.“

    Fast 240 Jahre stand dieses „Ding“ ob jetzt Obelisk, Monolith oder Mautpyramide, mitten auf der viel befahrenen Bundesstraße 13, bis am Morgen des 3. Dezember 2010 ein Lastwagen das Denkmal rammte und umstieß. Am Mittwoch Vormittag soll es, nach fast zwei Jahren, neben der Straße stehend, wieder eingeweiht werden. Grund genug, nachzuforschen, was denn nun stimmt.

    „Obelisk“, so ist der Absatz über das „Ding“ im „Kunst und Kulturführer durch den Landkreis Kitzingen“ überschrieben. Weiter heißt es dort: „Nahe Enheim auf einer Straßeninsel der Bundesstraße 13 zwischen Oberickelsheim und Ochsenfurt gelegen. Auch Pyramide genannt. Von Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach am Ende des markgräflichen Abschnitts der zwischen 1766 und 1773 gebauten Chaussee von Ansbach nach Würzburg gesetzt. Früher stand hier ein Zollhaus, das von Enheimer Lehrern betrieben wurde.“ Nichts also von Maut oder Monolith.

    Einen weiteren Hinweis, dass Krauß durchaus recht haben könnte, findet sich auf Wikipedia, wo die in den Stein gemeißelte Inschrift des Denkmals sagt: „Denkmal zur Erinnerung an die Herstellung dieser Staatsstraße, die von dem allergnädigsten Fürsten und Herrn Christian Karl Alexander, Markgrafen zu Brandenburg, nicht aus Steuern der Untertanen, sondern aus eigenen Mitteln erbaut wurde im Jahre 1766 bis 1773.“ Spätestens jetzt ist klar: Nix mit Maut – ein reines Denkmal ist es also, zur Erinnerung an einen Straßenbau, wohl eine frühe Form von Kunst am Bau.

    Ist es nun aber ein Obelisk oder ein Monolith? Auch hier gibt Wikipedia Auskunft: Ein Monolith ist demnach ein „einheitlicher Stein“. „Allgemein bezeichnet man Objekte, die aus einem Stück bestehen, als monolithisch.“ Und ein Obelisk? „Ein Obelisk ist ein frei stehender, hoher, sich nach oben verjüngender monolithener Steinpfeiler, der eine pyramidenförmige Spitze hat.“ Also: Ein Obelisk ist ein bearbeiteter Monolith mit einer ganz bestimmten Form. Und das „Ding“ bei Gnodstadt? Wer sich Fotos von dem zerstörten Denkmal ansieht, wird schnell feststellen: Das bestand einst aus vielen einzelnen Teilen.

    Fazit: Weder Maut noch Monolith noch Obelisk. „Nur“ ein Denkmal - und eine Stele. Hier sagt Wikipedia: Ein hoher, frei stehender Pfeiler, sie dient oft als Grabmal, oder auch als Inschriften- und Grenzstein.

    An diesem Mittwochvormittag um 10.30 Uhr wird sie offiziell wieder eingeweiht, die Stele an der B 13, die an den Straßenbau und an die ehemalige Grenze erinnert.

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