Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Baustelle Zeller Bock im Zeitplan

WÜRZBURG

Baustelle Zeller Bock im Zeitplan

    • |
    • |
    Alles im Lot: Die Mega-Baustelle am Zeller Bock.
    Alles im Lot: Die Mega-Baustelle am Zeller Bock. Foto: Foto: Norbert Schwarzott

    Auf der Baustelle am Zeller Bock war es seltsam ruhig an diesem Dienstag. Nur wenige Arbeiter gingen ihrer Tätigkeit nach. Und das passte auch zu den Sorgen mehrerer Anrufer, die glaubten an der Mega-Baustelle herrsche ein Baustopp. Man wollte etwas von Zerwürfnissen wissen zwischen der ausführenden Baufirma Bickhardt aus dem hessischen Kirchheim und der Auftraggeberin. Doch an diesen Gerüchten sei nichts dran, sagt der städtische Tiefbauchef Jörg Roth. Die Arbeiten am Zeller Bock gehen ganz normal weiter.

    Ein Anruf aus der Redaktion hatte Roth auf den Plan gerufen. Er schickte seinen Baustellen-Kontrolleur in die Frankfurter Straße, um die Situation einschätzen zu können. Der konnte keinen Baustopp ausmachen. Und ein Gespräch mit einem Bickhardt-Geschäftsführer führte zum gleichen Ergebnis. Auf der Baustelle wollen die Anrufer erfahren haben, dass es Probleme mit der Stadt wegen der Auflagen zum Trinkwasserschutz gegeben habe. Außerdem würden der Baufirma die Kosten davonlaufen.

    Roth kann das erklären. „Jede Firma versucht über ergänzende Nachträge zum Vertrag zusätzliche Gelder reinzuholen. Das ist völlig normal.“ Und solche Verhandlungen laufen gerade mit Bickhardt. Die Stadt als Bauherrin muss nun beurteilen, ob Zusatzforderungen des hessischen Unternehmens berechtigt sind, oder nicht. Ein Baustopp gleiche einem glatten Vertragsbruch, der nicht zulässig wäre. „Dann können wir sofort kündigen und eine andere Firma beauftragen, so der Tiefbauchef.

    Natürlich gelten für die Baustelle im Trinkwasserschutzgebiet hohe Sicherheitsvorkehrungen. Die Zeller Quellen, die einen Großteil der Würzburger Wasserversorgung ausmachen, verlaufen unter der neuen Trasse. Und so dürfen bestimmte Abschnitte des Zeller Bocks nur mit Baumaschinen befahren werden, die mit biologisch abbaubaren Schmierstoffen betrieben werden. Und das ist natürlich aufwändig. Die Auflagen aus dem Planfeststellungsverfahren der Regierung von Unterfranken seien alle in die Ausschreibung miteingeflossen, betont Roth. Er bescheinigt Bickhardt Bau jedenfalls bisher gute und saubere Arbeit.

    Seit 2002 war die wichtige Verbindung in den westlichen Landkreis nach Zell, Margetshöchheim oder Erlabrunn nur noch einseitig befahrbar. Dann musste die Stadt 2010 die Straße komplett dicht machen: Die mächtigen Stützmauern drohten einzustürzen. Seitdem warten viele Landkreisbürger und der Zellerauer Einzelhandel sehnsüchtig auf eine Wiedereröffnung.

    Von der Firma war keine Stellungnahme zu bekommen. Roth geht nach wie vor von einer Eröffnung der neuen Straße im Frühjahr 2015 aus. „Wir liegen gut im Zeitplan“.

    Zeller Bock in Zahlen

    Die Gesamtkosten der neuen Straße liegen bei knapp 25 Millionen Euro. 2002 bis 2009 gab die Stadt im Vorfeld des Neubaus 430 000 Euro aus: für Sicherungsarbeiten, Gleitwände, Signalanlagen, Standsicherheitsnachweise und erste Planungen. 2008 löste sich der gordische Knoten und der Durchbruch in den Planungen kam, als die Staatsregierung von ihrer Forderung abrückte, eine Förderung gebe es nur, wenn auch Schwerlastverkehr auf dem Bock fahren dürfe.

    Die Regierung von Unterfranken prüfte den Förderantrag der Stadt. Von den Baukosten von 24,9 Millionen Euro sind 21,5 Millionen förderfähig. Laut Zuwendungsbescheid der Regierung werden 17,2 Millionen Euro staatliche Gelder in Aussicht gestellt.

    Der städtische Anteil am aufwändigen Bauprojekt beträgt satte 7,8 Millionen Euro. Die Mehr-Kosten der Einigung mit einem Anwohner-Ehepaar – für deren Straßenabschnitt besteht im Gegensatz zum Rest der Trasse noch kein Baurecht – sind dabei noch nicht eingerechnet. Derzeit haben die Gutachter das Wort.

    Die Anwohner müssen keinen Beitrag zum Ausbau leisten. Die Begründung der Stadtverwaltung: Die Trasse am Zeller Bock ist keine beitragsfähige Erschließungsanlage, da es sich um eine anbaufreie Strecke handelt, an der beidseits der Außenbereich grenzt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden