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HÖCHBERG: Pfarrer Troll verlässt Mariä Geburt

HÖCHBERG

Pfarrer Troll verlässt Mariä Geburt

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    Im Pfarrheim nahmen die Gläubigen persönlich Abschied von Pfarrer Ludwig Troll.
    Im Pfarrheim nahmen die Gläubigen persönlich Abschied von Pfarrer Ludwig Troll. Foto: Foto: M.Ernst

    Am letzten Sonntag hielt Pfarrer Ludwig Troll seinen letzten Gottesdienst in Mariä Geburt. Viele Vereine waren mit Fahnenabordnungen gekommen und auch viel mehr Gläubige als sonst waren zum Gottesdienst erschienen. So war die Kirche endlich mal so gefüllt, wie es sich Pfarrer Troll auch an anderen Sonntagen gewünscht hätte.

    In seiner Predigt ging der umstrittene Seelsorger, der im Oktober von Bischof Friedhelm Hofmann in Höchberg abberufen wurde, mit seinen Gegnern hart ins Gericht. Als er vor elf Jahren und zwei Monaten nach Höchberg gekommen war, „war ich voller Zuversicht, doch einige Gemeindemitglieder haben mir von vorne herein keine Chance gegeben“, beschrieb er die Situation.

    In seiner Amtszeit in Höchberg hat Troll 113 Kinder einzeln getauft, 14 Ehen geschlossen und 326 verstorbenen Menschen die letzte Ehre erwiesen. Außerdem fallen in seine Wirkungszeit der Umbau des Pfarrhauses, der erste Bauabschnitt des Umbaus des Pfarrheims, die Reinigung der Kirchenorgel und die Generalsanierung des Hauses für Kinder Mariä Geburt. All dies zeige, so der Vorsitzende der Kirchenverwaltung Werner Riegel, dass Troll „seine Spuren hinterlassen habe“. Er dankte Troll auch für den Einsatz um die Renovierung der Kreuzigungsgruppe in der Kirche und die Renovierung des linken Seitenaltars. Hier hatte Troll zu seinem silbernen Priesterjubiläum um Spenden gebeten und viele freiwillige Gelder waren geflossen, „ohne dass die Spender genannt werden wollen“, wie Troll betonte.

    In Vertretung der erkrankten Pfarrerin Anke Biller und des Diakon Walter Weiss von der evangelischen Gemeinde St. Matthäus dankte stellvertretende Vertrauensfrau Anke Völker-Demling für die gute Zusammenarbeit in ökumenischen Fragen und erinnerte an die gemeinsamen Aktivitäten, wie den 1. ökumenischen Kirchentag in der Gemeinde oder die gemeinsame Sternwallfahrt zur Flurkapelle.

    Zum Abschied bekam Troll aus den Händen von Riegel und dem seit November tätigen Messner Markward Lykowski eine Marienstatue geschenkt, die ihn immer an seine Zeit in Höchberg erinnern soll. Lykowski bezeichnete Troll als „letzten alleinigen Pfarrer in Höchberg“ und zeigte damit den weiteren Weg der Höchberger Pfarreingemeinschaft Mariä Geburt St. Norbert auf.

    Ab sofort ist Dekan Dr. Paul Julian Pfarradministrator für beide Höchberger Gemeinden. Wann ein neuer Pfarrer in Höchberg einziehen wird, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall werden die Gottesdienste ab sofort auf mehrere Schultern verteilt werden müssen. Eine endgültige Entscheidung erwarten die örtlichen Christen nicht vor dem Frühjahr 2015, eher im Sommer, wie Lykowski ausführte.

    Im Anschluss gab es bei der Begegnung im Pfarrhaus viele Glückwünsche für den scheidenden Priester. Bürgermeister Peter Stichler dankte für die „vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit“. Die Kinder des Hauses für Kinder Mariä Geburt hatten extra ein Segenslied eingeübt.

    Bei den Abschiedsworten verschiedener Vereinsvertreter an den Seelsorger kamen auch kritische Töne auf, schließlich hatte die seelsorgerische Tätigkeit nicht nur für Freude gesorgt. Aber wie hatte Troll in seiner Predigt gesagt: „die Kunst es jedem recht machen gibt es nicht. Ich bin Gott dankbar, dass er mich zum Priester gemacht hat“.

    In der vom Frauenbund und Teilen des gemeinsamen Pfarrgemeinderates bestens umsorgten Abschiedsfeier wurde noch einmal deutlich, dass Kirche auch polarisieren kann. Der Nachfolger hat große Aufgaben vor sich, ebenso wie Pfarrer Troll in seiner neuen Wirkungsstätte, der Pfarreingemeinschaft Schweinfurter Rhön mit vielen Gemeinden um den Ellertshäuser See, wo er nach einer längeren Auszeit eintreffen wird.

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