Viele Roßbrunner fühlten sich bestätigt, als am Freitag gegen 14 Uhr das Dach der Zehntscheune mit einem lauten Knall in sich zusammenfiel. Verletzt wurde durch den Einsturz niemand.
Elke Wanders hörte gegen 14 Uhr einen lauten Knall und spürte eine Erschütterung in ihrem Büro. Ihr Haus, das ehemalige Raiffeisengebäude, wurde in den 60er Jahren unmittelbar als T-Stück an die Zehntscheune angebaut. Außer einem großen Schreck und einigen kaputten Ziegeln ist nichts passiert. Inwieweit der Dachstuhl ihres Gebäudes beschädigt wurde, muss noch geprüft werden.
Fast wöchentlich erhielt die Gemeinde Waldbüttelbrunn Hinweise von Bürgern aus Roßbrunn, die sich wegen des maroden Zustands der Zehntscheune und des angrenzenden alten Wohngebäude aus dem Jahr 1735 Sorgen machten.
Eigentümer der Zehntscheune ist der Freistaat Bayern der seit 2012 im Besitz des Anwesen ist. Der frühere Besitzer war 2012 verstorben und seine Verwandten hatten das Erbe, angesichts des schlechten Zustandes ausgeschlagen. Also fiel es in den Besitz des Freistaates. Dieser hatte auf die Sorgen reagiert und sich mit dem Amt für Denkmalpflege in Verbindung gesetzt, um abzuklären, wie man weiter verfahren kann.
Ohne diese Zustimmung, so Reinhard Öttinger vom Staatlichen Bauamt, konnte seine Behörde, außer einer großräumigen Absperrung, nicht tätig werden. Die Gemeinde hatte in dieser Angelegenheit keinerlei Handhabe. „Das war doch jedem klar, dass die Scheune in sich zusammen fällt“, ist aus den Reihen der Bürger zu hören. Nach Rücksprache mit den Fachbehörden, der Straßenbaumeisterei und dem Staatlichen Bauamt wurde die Freiwillige Feuerwehr Roßbrunn zur Absperrung der Durchgangsstraße/Pfarrweg Richtung Mädelhofen und des Fahrradweges Uettingen/Mädelhofen gerufen. Diese Absperrung bleibt bis zur Sicherung noch stehenden Hausgiebels bestehen.
Bei der Bürgerversammlung am Donnerstag zuvor noch hatten Roßbrunner noch mal eindringlich auf den schlechten Zustand des Gebäudes hingewiesen.