Musiker, Pädagoge und Baumeister: Nach 14 Jahren als Schulleiter des Matthias-Grünewald-Gymnasiums ist Oberstudiendirektor Walter A. Neubeck feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 64-Jährige erhielt zahlreiche Geschenke und am Ende sogar stehenden Applaus in der voll besetzten Turnhalle.
Neubeck wurde 1950 in Aschaffenburg geboren, studierte ab 1970 „Lehramt Musik an Gymnasien“ an der Hochschule für Musik in München und begann seinen Schuldienst nach dem Referendariat 1976 am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erlangen. Die Kindheit und Jugend im damals noch zerstörten und im Aufbau befindlichen Aschaffenburg habe Neubeck wohl nachhaltig geprägt, meinte Monika Zeyer-Müller, die Ministerialbeauftragte für die unterfränkischen Gymnasien, bei der Verabschiedung: „Das Thema Bau zieht sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche Laufbahn.“
Im April konnte Walter Neubeck bereits sein 20-jähriges Schulleiter-Jubiläum feiern: Bevor er 2001 an das Grünewald-Gymnasium kam, war er sechs Jahre lang Chef des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums in Dillingen an der Donau.
Das Matthias-Grünewald-Gymnasium hat er als Schulleiter und Vorstand des Studienseminars für Referendare auf vielfältige Weise geprägt: Der musische Zweig wurde gestärkt, Sonderlehrgänge für Spätaussiedler bis 2012 durchgeführt, ein neues Internatskonzept entwickelt, der bayernweit einmalige Studienzweig Musik als Förderkonzept für musikalisch begabte Schülerinnen und Schüler eingeführt – einige von ihnen gaben bei der Verabschiedung beeindruckende Kostproben ihres Könnens.
Das Mammutprojekt seiner 14-jährigen Amtszeit war aber die Generalsanierung von Schule und Internat und ein Neubau. Die Planungen begannen bereits 2004, fertig gestellt wurde das zehnjährige Projekt in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt im vergangenen Herbst. „Sie haben ihre selbst gesteckten Ziele uneingeschränkt erreicht. Ihr Nachfolger findet ein wunderbares Gymnasium vor“, sagte Zeyer-Müller.
Nicht weniger als elf schul-interne Grußworte – vom Vorsitzenden des Personalrats über Verwaltungsangestellten bis hin zu den Kollegen aus der Schulleitung – zeugen davon, dass Walter Neubeck ein sehr beliebter Schulleiter war. Alle Rednerinnen und Redner hatten Geschenke mitgebracht, die symbolisch an einem Häuptlings-Kopfschmuck befestigt wurden. Unter anderem darf er in der Mensa der Schule auf Lebenszeit Schnitzel mit Pommes essen und mit seiner Ehefrau die Semper-Oper in Dresden besuchen.
Auch bei den Schülern hat der scheidende Schulleiter einen dicken Stein im Brett: „Am Grünewald-Gymnasium kann jeder Schüler er selbst sein, man fühlt sich wohl und willkommen“, betonte Schülersprecherin Theresa Baumann: „Sie haben es geschafft, hier ein ganz besondere Atmosphäre herzustellen.“