Die Escherndorfer Kreuzigungsgruppe erstrahlt nach der Renovierung in neuem Glanz – und an einem neuen Platz. Standen die Figuren vorher rechts neben der Pfarrkirche St. Johannis, stehen sie jetzt links und sind Bestandteil des neugestalteten Dorfplatzes.
Begonnen wurde mit den Arbeiten im August 2014. Gut ein Jahr später, im September 2015, war die Restaurierung, die mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem bischöflichen Bauamt Würzburg abgestimmt war, beendet.
Der Steinrestaurator Petro Schiller aus Königsberg (Kreis Haßberge) zeigte sich begeistert von der Sehenswürdigkeit. In Unterfranken gibt es viele Kreuzigungsgruppen, aber die in Escherndorf „ist von besonderer Qualität“, betonte der Experte.
Wie Schiller bemerkte, stammt der Corpus und somit das Hauptteil der Gruppe aus der Zeit um 1650 und stand zunächst allein. Die seitlichen Assistenzfiguren Maria und Johannes wurden 1750 gestiftet und vermutlich vom Würzburger Bildhauer Lucas van der Auwera aus einem grau-grünen Schilfsandstein geschaffen.
Schiller übergab an Kirchenpfleger Thomas Marquard ein Dokument, in dem Fotos vor, während und nach der Restaurierung zu sehen sind. Auch Details von Schäden und Abschlussaufnahmen der Gruppe sind festgehalten. Außerdem wurden alle Maßnahmen, darunter auch eine Konservierung und die verwendeten Materialien aufgezeichnet.
Laut Marquard müssen für die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe etwa 30 000 Euro aufgebracht werden. Zwei Drittel werden durch Zuschüsse und Spenden finanziert. Stellvertretend für alle Spender waren Dirk Deppisch (Raiffeisenbank Fränkisches Weinland) und Wolfgang Kober (Sparkasse Mainfranken) bei der Übergabe der Dokumentation vor Ort. Die restlichen 10 000 Euro trägt die Pfarrgemeinde.