Den so genannten geistlichen Glückshafen im Friedhof hat Sabrina Fiedler erneuert und wieder voll funktionsfähig gemacht.
Sinn und Zweck dieser äußerst seltenen Einrichtung, die in einer Mauernische untergebracht ist, ist es, ein Gebet zu sprechen für die armen Seelen, die im Fegefeuer schmoren.
Auf der Steinplatte eingraviert sind die Worte zu lesen: „Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke für die Verstorbenen z. beten, damit sie erlöst werden v.d. Leiden.“
Wann der Glückshafen, der eine echte Rarität ist, eingerichtet wurde das lässt sich nicht feststellen. Nur dass der Zahn der Zeit kräftig daran genagt hat, das war unübersehbar.
Von den ursprünglich 70 kleinen Scheiben mit den aufgedruckten Zahlen war ein Großteil aus dem kleinen Kästchen verschwunden. Der Metallbehälter selbst hatte im Laufe der Jahre Rost angesetzt.
Bis sich die junge Acholshäuserin, die dem Gemeinderat, der Feuerwehr und dem Pfarrgemeinderat angehört, des Glückhafens erbarmte. Sie ersetzte den bisherigen Behälter und beschaffte die mit Nummern versehenen 70 runden Scheibchen, die für die denkbar einfache Benutzung der Einrichtung gedacht sind: Aus dem Kästchen nimmt man eines der runden Scheiben und sucht auf der Liste mit den Gebeten für 70 Zwecke das der Nummer entsprechende Gebet aus.
Diese uralte Liste hat Sabrina Fiedler ebenfalls ersetzt. Mit Unterstützung durch Pfarrer Klaus König wurde auch die Ausdrucksweise in einigen der Gebetsanliegen „modernisiert“, ohne den Sinn zu entfremden.
Wenn aus dem neuen Kästchen ein Friedhofsbesucher beispielsweise die Nummer 27 zieht, lautet es nicht mehr „für die Seelen, die hoffärtig sind“ sondern „für die Seelen, die eitel sind“ fünf Vaterunser und Ave Maria zu beten.