Um herauszufinden, wie es um den Mönchshofbrunnen bestellt ist, bedurfte es eines sehr hohen Aufwands. Doch er war nötig, wie Bürgermeister Reiner Laudenbach in der Bürgerversammlung ausführte.
Die Aufsichtsbehörde saß der Gemeinde seit Jahren im Nacken, weil die „gehobene wasserrechtliche Erlaubnis“ ausgelaufen war und erneuert werden musste. Eine letzte Schonfrist war abgelaufen, so dass die Gemeinde gezwungen war, darzustellen, dass sie die Trinkwasserversorgung sicherstellen kann, auf welchem Weg auch immer.
Am Eigenwasser wollte man in Frickenhausen gern festhalten. Doch zum einen gab es Probleme mit den Nitrat- und Sulfatwerten. Zum anderen war nicht klar, wie der aus dem Jahr 1926 stammende Brunnen tatsächlich beschaffen ist und ob er auch in Zukunft den Anforderungen genügt.
Um für alle Fälle gerüstet zu sein, wurden Alternativen überlegt, wie etwa ein Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Ochsenfurt oder Fernwasser. Beides wäre mit hohen Kosten verbunden gewesen. Beim Fernwasser wären beispielsweise allein 360 000 Euro fällig gewesen, nur um überhaupt angeschlossen zu werden. So entschloss man sich erst einmal, den eigenen Brunnen zu untersuchen.
Hier war vor allem die Frage zu klären, ob das Sperr-Rohr, das schädliche Einträge aus dem umgebenden Boden abhalten soll, vorhanden und in Ordnung ist. Mit den Behörden sei darüber sehr schwierig zu verhandeln gewesen, führte Laudenbach weiter aus. Zudem bargen die Bohrungen ein hohes Risiko, die Brunnen zu beschädigen. Das Sperrrohr wurde schließlich gefunden und blieb drin.
Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, was die Frickenhäuser eigentlich schon immer annahmen: Der Brunnen ist dicht und es gibt keine Verunreinigungen. Doch dieses Ergebnis musste erst mit dem getätigten Aufwand nachgewiesen werden, damit es auch behördlich anerkannt wird.
Der Brunnen wurde auch gereinigt, desinfiziert, die Abdichtung erneuert. Ebenso sind der Brunnenkopf und etliche Armaturen neu. Ein neuer Zaun umgibt jetzt das Gelände des Pumpenhäuschens. Rund 125 000 Euro kosteten die Maßnahmen. Während der Untersuchungen musste die eigene Wasserförderung eingestellt werden.
In dieser Zeit stellte die Stadt Ochsenfurt eine Notversorgung. Rund 25 000 Kubikmeter wurden abgenommen, wofür fast 50 000 Euro zu berappen waren. Doch nun atmen die Frickenhäuser auf, dass sie ihre Eigenversorgung weiter betreiben können.
Die eingereichten Wasserproben seien in Ordnung befunden worden. Keime seien nicht vorhanden, eine Chlorung – anders als in Ochsenfurt – nicht notwendig. Zudem zeige auch der Nitratwert eine Tendenz nach unten. Nachdem er in den vergangenen Jahren gelegentlich den zulässigen Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten hatte, wurden im Oktober dieses Jahres 39 Milligramm festgestellt.
Das Genehmigungsverfahren für den Mönchshofbrunnen läuft derzeit noch, beichtete Laudenbach weiter. Bis zum endgültigen Abschluss werde vermutlich rund ein Jahr vergehen.