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WÜRZBURG: Hotelier und Ritter: Franz Mohr ist tot

WÜRZBURG

Hotelier und Ritter: Franz Mohr ist tot

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    Hotelier Franz Mohr im Gewand eines Weinritters.
    Hotelier Franz Mohr im Gewand eines Weinritters. Foto: Foto: Herbert Kriener

    Er war erfolgreicher Hotelier, Tennisspieler mit Leidenschaft, eine Persönlichkeit mit Profil, vernarrt in die mittelalterliche Ritter-Kultur: In der Nacht zum Freitag ist Franz Mohr, Betreiber der Hotels „Wittelsbacher Höh“ und „Residence“, unerwartet im Alter von 76 Jahren gestorben.

    Um ihn trauern viele Freunde und Wegbegleiter, zuvorderst im Weltbund der Weinritter und bei den Rittern vom Schenken, vor allem aber seine Frau Sieglinde, die ihm der große Rückhalt im Leben war, im Beruf ebenso wie bei seinen gesellschaftlichen Auftritten.

    Karriere begann im Dortmunder Hof

    Geheiratet haben beide, als sie gerade 20 war. Ihre Mutter war Wirtin im „Lohengrin“ am Sanderring, bis das Haus zerbombt wurde und sie zu Verwandten floh. Später half sie beim Wiederaufbau mit und führte dann das familieneigene „Winzermännle“ in der Domstraße. Tochter Sieglinde übernahm schon mit 17 Jahren Verantwortung im elterlichen Betrieb. Später legte sie noch die Prüfung zur Hotelfachfrau mit Ausbildereignung ab.

    Auch Franz Mohr hat Wurzeln in der Gastronomie: Sein Vater war Gastwirt im „Deutschen Garten“, dem heutigen „Zauberberg“. Sein Sohn Franz arbeitete zunächst im Vogelverlag, bis durch die Familie seiner Frau seine Karriere als Gastronom im „Dortmunder Hof“ begann. Viel Mut bewiesen sie mit dem Kauf des Ausflugslokals „Wittelsbacher Höh“, das lange leergestanden hatte. Nach zweijährigem Umbau eröffneten sie ihr Hotel mit 15 Zimmern. Das Hotel wurde durch sie vor ein paar Jahren erheblich erweitert und modernisiert.

    Nebenbei betrieb Mohr auch einmal vier Kneipen: das „Anno Domini“ in der Sanderau, die „Weinstube Riedel“ am Nikolausberg, die „Flora“ in der Sanderau und das „Shepherd?s Inn“ am Bahnhof.

    1992 erwarb das Paar den „Ochsen“ an der Juliuspromenade und baute ihn mit ihrem Sohn Roland zum Drei-Sterne-Hotel „Residence“ aus. Es war der größte Schmerz im Leben des Ehepaares Mohr, als sie 1995 ihr einziges Kind nach einem Autounfall verloren.

    Präsident der Roßperger Ritter

    Seine starke Persönlichkeit und sein Durchsetzungsvermögen hatte Franz Mohr schon als junger Pfadfindern gezeigt, wo er es zum Stammesfeldmeister brachte. Das Bogenschießen weckte in ihm die Begeisterung für das mittelalterliche Ritterwesen. Als langjähriger Präsident der „Roßperger Ritter vom Schenken“ und im „Weltbund der Weinritter“, wo er über 23 Jahre Großmeister war, lebte Franz Mohr seine Leidenschaft aus.

    Wenn er einmal wiedergeboren werden sollte, so hatte es sich Franz Mohr einst gewünscht, dann würde er gerne Adeliger in einer mittelalterlichen Burg sein.

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