In den vergangenen Jahren hat sich – auch dank des Förderprogramms „Soziale Stadt“ und durch das Engagement der Bürger – viel getan im Stadtteil Zellerau. Dass der Schwung nach dem Ende des Programms nicht verloren geht, darum will sich jetzt der neu gegründete „Bürgerverein Zellerau“ kümmern. Gut 30 Bürger haben bei der Gründungsversammlung am Donnerstag einstimmig eine Satzung für den gemeinnützigen Verein beschlossen und mit Dieter Trottmann den ehemaligen Chef der Würzburger Bereitschaftspolizei zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Trottmann kennt sich aus mit Ehrenämtern – unter anderem war er von 2002 bis 2010 Landesvorsitzender des Weißen Rings in Nordbayern. Deshalb zögerte er zunächst, als er von mehreren Versammlungsteilnehmern als Vorsitzender des Bürgervereins vorgeschlagen wurde. Erst als die anderen vier Vorstandsämter besetzt waren, sagte er zu und wurde von der Versammlung mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden gewählt. „Es ist eine interessante Aufgabe, ich wurde von mehreren Leuten darauf angesprochen und gebeten, mich zur Verfügung zu stellen. Ich wollte aber erst abwarten, ob alle wichtigen Positionen im Vorstand arbeitsfähig besetzt sind“, sagte Trottmann hinterher.
Seine beiden Stellvertreter heißen Johannes Goldbach und Peter Schilling, Schriftführerin ist Elisabeth Ludwig, zum Schatzmeister des Bürgervereins wurde Sebastian Zahn gewählt.
Die Initiative zur Gründung des Vereins kam im Sommer von Mechthild Flott. Sie ist im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ seit vielen Jahren die sehr engagierte Quartiersmanagerin der Zellerau und geht Ende des Jahres in Ruhestand. Damit das bürgerschaftliche Engagement der vergangenen Jahre weitergeht, hat Flott als eine ihrer letzten Amtshandlungen Mitstreiter zur Gründung des Bürgervereins gesucht und die Gründungsversammlung vorbereitet.
Laut Satzung hat der Verein unter anderem den Zweck, die Anliegen der Bürger des Stadtteils gegenüber der Stadtverwaltung und anderen Institutionen zu unterstützen und die Lebensqualität, Völkerverständigung, Umwelt- und Landschaftsschutz im Stadtteil zu fördern. „Da gibt es noch sehr viel zu tun“, sagte der ehemalige Stadtplaner Heribert Düthmann, der sich als Mitglied des Bürgervereins Zellerau auch in Zukunft für die Belange des Stadtteils einsetzen will. Einen ersten konkreten Wunsch hat die Gründungsversammlung des Vereins bereits beschlossen: Die Mitglieder erwarten eine Fortsetzung des Quartiersmanagements, wenn Mechthild Flott ihren Ruhestand angetreten hat.
„Es ist ein wichtiges Anliegen von uns, dass diese wichtige und etablierte Funktion nicht einfach gestrichen wird. Eventuell ist eine Fortsetzung als Teilzeit-Stelle möglich“, sagte Dieter Trottmann.
Weitere konkrete Anliegen und Ideen gibt es in diesem frühen Stadium noch nicht: „Wir wollen die Zellerau als wichtigen Stadtteil fördern, kulturelle und soziale Projekte voranbringen und Randgruppen besser integrieren“, so Trottmann: „Jetzt müssen wir uns aber erst einmal zusammenfinden und arbeitsfähig werden. Im nächsten Jahr können wir damit beginnen, zusammen mit unserem Beirat konkrete Projekte zu entwickeln.“
Dem Verein beitreten kann jeder Bürger ab dem 16. Lebensjahr, Organisationen und Vereine aus dem Stadtteil können als „kooperative Mitglieder“ einen Vertreter in den Beirat des Bürgervereins entsenden. Den Mitgliedsbeitrag hat die Versammlung auch bereits festgelegt: zwölf Euro pro Jahr zahlen Einzelpersonen, außerdem gibt es einen Familienbeitrag von 30 Euro.