Einen Appetithappen auf das Theaterstück im Herbst und auf die Botenlauben-Festspiele 2026 bekamen die Gäste beim Dorffest im Rathausgarten von Reiterswiesen serviert. Mit „Erinnerungen aus dem Morgenland“ war die kurzweilige Posse tituliert, mit der einige Darsteller vom „Ritanswieser Burgtheater“ nach der Regie von Dr. Alexander Schwarzkopf die Gäste in das Heilige Land von 1221 zurückversetzten.
Im zweijährigen Turnus und damit im Wechsel mit den Botenlauben-Festspielen findet das Dorffest statt, das der Heimatverein Reiterswiesen organisiert. Der Verein lädt dabei traditionell zum Besuch der Heimatstube ein, unterhält mit Musik und einem humorvollen „Theater-Teaser“ und bewirtet mit Linsenspitzer- Suppe, Bratwurst, Bier, Kaffee, Kuchen und frischem Brot aus dem Dorfbackofen. Idyllisch unter den Bäumen standen nicht nur die Biertischgarnituren, sondern auch die mobile Bühne als landwirtschaftlicher Anhänger und dekoriert als Königspalast von Akkon. Dr. Schwarzkopf führte als Zeremonienmeister in das Stück ein und informierte über die Strukturen rund um Almarich II. als König von Jerusalem, um den Verkauf von Beatrix’ Erbe an den Deutschen Orden, um den Machtkampf um den Thron und die eiserne Faust des Regenten Johann von Brienne.
Grundlage der Dialoge in fürstlichen Gewändern war ein Brief, den das Ehepaar Otto von Botenlauben und Beatrix von Courtenay in das Heilige Land übermittelt hat und der einerseits das Leben auf der Burg Botenlauben schildert und andererseits die bedrückte Stimmung im königlichen Palast von Akkon aufzeigt. Selbst dabei sein konnten die beiden Reiterswiesner Protagonisten nicht, denn die Geburt eines jungen Grafen oder einer jungen Gräfin wurde zeitgleich erwartet. Mit den Darstellern – Marcella Reichel, Nadine Noecker, Sabine Strobel-Zisler, Elisabeth Fella, Birgit Schreiber, Jamie Rechel, Timo Nürnberger und Alexander Seidel – blickte Dr. Schwarzkopf nicht nur in das Hochmittelalter zurück, sondern peppte die Dialoge mit aktuellen Bezügen rund um den Sarazenen-Solidarzuschlag für Jolantes Personal oder der Umsatzsteuer für fränkischen Wein auf.
Für Ludwig Metz, Vorsitzender des Heimatvereins, war es dank des passenden Wetters, der idyllischen Rahmenbedingungen und der guten Resonanz ein toller Einstieg in das Theaterjahr 2025, das mit einem Reiterswiesner Kriminalstück im Herbst weitergeht. Dabei werden sich Fakten und Fiktion humorvoll vermischen.


