Fibromyalgie gilt als chronische Schmerzerkrankung, die als solche nicht heilbar ist. Tatsächlich handelt es sich bei der Problematik nicht um eine einzelne Diagnose, sondern um ein ganzes Bündel von Beschwerden, das dem einer rheumatischen Erkrankung ähnelt, wie es in einer Pressemitteilung der Hescuro Klinik Bad Bocklet heißt. Im Rahmen eines Patientenseminars der Deutschen Rheuma-Liga in der Hescuro Klinik Bad Bocklet erhielten Fibromyalgie- und Rheumapatienten jetzt wertvolle Tipps zum Umgang mit ihren Beschwerden.
Kopfschmerzen, Erschöpfung, Depression – Fibromyalgie ist nicht nur ein Bindegewebsschmerz, sondern zeigt sich in vielen Symptomen. Alle zusammen machen Betroffenen das Leben schwer. „Es handelt sich um viele kleine Baustellen, gegen die keine Tablette hilft“, so Dr. Kai Dreßler, Chefarzt der Orthopädie der Klinik. Doch ausweglos ist die Situation deswegen nicht, ganz im Gegenteil: Es gebe eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie sich Patientinnen und Patienten selbst helfen können. Diese Erfahrung machten jetzt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Patientenseminars der Deutschen Rheuma-Liga.
Ziel war es, den Blick auf die Möglichkeiten zur Veränderung zu lenken. Dazu gehören zum Beispiel Massagen, Physiotherapie und Krafttraining, aber auch der Abbau von Alltagsstress durch Entspannungsübungen. Auch im Kopf der Betroffenen, betont Dr. Dreßler, solle sich etwas ändern: „Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass die Symptome zwar schmerzhaft sein können, dass sie aber keine Katastrophe im Sinne einer schweren, vielleicht sogar lebensbedrohlichen, Krankheit sind. Die wichtigste Botschaft lautet jedoch: Linderung ist durch eigenes Zutun möglich.“
Nicht jeder, bei dem ein Mediziner Fibromyalgie diagnostiziert hat, leidet auch an Rheuma. Die Beschwerden können sich jedoch ähneln – und die Behandlungsmöglichkeiten auch. So traut sich manch Rheumapatient nicht, Sport zu treiben, weil er eine Verstärkung von Gelenkbeschwerden fürchtet. Doch Studien zeigen, dass Bewegung und bestimmte Sportarten dazu beitragen können, vorhandene Schmerzen zu verringern. Somit gibt es eine ganze Reihe von Erkenntnissen, die sowohl Fibromyalgie- als auch Rheumapatienten aus dem Seminar mitnehmen können: „Die Bildung in der eigenen Erkrankung ist ein großes Anliegen des Landesverbandes Bayern der Deutschen Rheuma-Liga“, so Irene Scharwies, 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Alzenau. Deshalb biete ihr Verband regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen zum Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern an.
„Der Landesverband Bayern hält unserem Haus mit seinen Patientenseminaren schon seit vielen Jahren die Treue. Wir werten das als Zeichen, dass unsere Angebote die Bedürfnisse der Teilnehmenden sehr gut abdecken“, freut sich Dr. Antje Geier, Kaufmännische Leiterin der Klinik. red