Viele Frauen in Deutschland unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit, um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen. Diese Auszeiten führen oft dazu, dass keine oder nur geringe Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden und damit die finanzielle Situation langfristig belastet wird, heißt es in einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit in Schweinfurt. Hinzu kommt, dass Frauen häufig über lange Zeiträume in Teilzeit oder in sogenannten Minijobs arbeiten.
Arm im Alter
Dies senkt nicht nur die Möglichkeit, ein finanziell unabhängiges Leben zu führen, sondern erhöht auch das Risiko, im Alter in Armut zu geraten. Besonders Erwerbszeiten unter 30 Stunden pro Woche können dazu führen, dass Frauen ihren Lebensunterhalt nicht eigenständig sichern können, so die Mitteilung. Auch bei Arbeitslosigkeit oder im Rentenalter fehlt dann oft die notwendige Absicherung.
Ein weiteres Problem: Frauen verlassen sich oftmals darauf, dass das Einkommen des Partners oder der Partnerin den Lebensunterhalt deckt. Doch was passiert, wenn dieses Einkommen plötzlich wegfällt und die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen?
Um Frauen frühzeitig darüber zu informieren, welche Konsequenzen ein Minijob oder eine Teilzeitbeschäftigung haben können, organisiert Doris Küfner-Schönfelder, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) der Agentur für Arbeit Schweinfurt, eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen. Ziel ist es, Frauen das Wissen zu vermitteln, damit sie bewusst Entscheidungen über ihre berufliche Zukunft und ihre Vorsorge treffen können.
Rechtsanwalt Thomas Wolfrum wird am Montag, 2. Juni, von 16 bis 17.30 Uhr unter dem Titel „Selbst ist die Frau“ referieren. Er wird aufzeigen, wie Frauen sich während einer Partnerschaft rechtlich absichern können, um nach deren Ende finanziell abgesichert zu sein.
Claudia Kneifel, Buchautorin und Redakteurin der „Mainpost“, liest am Mittwoch, 4. Juni, von 16.30 bis 18.30 Uhr aus ihrem Buch „Verliebt, vertraut, verrechnet: Erfolgreiche Altersvorsorge für Frauen“. Sie gibt praktische Tipps, wie Frauen ihre finanzielle Unabhängigkeit sichern und Altersarmut vermeiden können.
Irina Danilischin und Anja Heldt von der Kolping Schuldner- und Insolvenzberatung bieten am Donnerstag, 5. Juni, von 10 bis 11.30 Uhr Informationen darüber, wie Schulden vermieden und Wege aus bestehenden Schulden gefunden werden können.
Alle Vorträge sind kostenlos und finden im Berufsinformationszentrum (Biz) der Agentur für Arbeit Schweinfurt, Kornacherstraße 6, statt. Besucherinnen und Besucher sollten beachten, dass das Biz über einen separaten Eingang erreichbar ist.
Zusätzlich wird im Biz Schweinfurt zwischen Montag, 2. Juni, und Freitag, 13. Juni, die Ausstellung „Minijob? Da geht noch mehr“ präsentiert. Die Ausstellung ist täglich von 8 bis 12 Uhr sowie vor und nach den Vorträgen geöffnet. Sie bietet praxisnahe Einblicke und zeigt auf, warum es sinnvoll sein kann, einen Minijob in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln.
Doris Küfner-Schönfelder betont, wie wichtig es ist, dass Frauen über die möglichen Konsequenzen ihrer beruflichen Entscheidungen informiert werden. Nur so könnten sie frühzeitig und mit Weitsicht Weichen stellen und durchdachte Entscheidungen treffen.
Kontakt
Weitere Informationen zu den Vorträgen sind auf der Internetseite der Agentur für Arbeit Schweinfurt unter der Rubrik „Veranstaltungen und Termine“ zu finden. Interessierte können Doris Küfner-Schönfelder unter Tel. 09721/547 533 oder per E-Mail an schweinfurt.bca@arbeitsagentur.de erreichen. red