Insgesamt war Reinhold Kutzer 45 Jahre in den verschiedensten Posten für seinen PSV aktiv. 1963, im Alter von 16 Jahren, begann die lange und ereignisreiche Mitgliedschaft. Nachdem die anfänglichen Widerstände des Vaters durch die Vorsprache des damaligen Jugendwartes („Eine Mitgliedschaft beim Post-Sportverein ist für einen Lehrling der Deutschen Post gewiss kein beruflicher Nachteil“) gebrochen war, spielte er erst in den Jugendmannschaften und ab dem 18. Lebensjahr für die Erste Mannschaft. 1981 wurde er für mehr als 500 Spiele geehrt.
Schon zu seiner noch aktiven Zeit engagierte er sich im Verein, so war er von 1975 bis 1977 Kassenwart und von 1981 bis 1984 Schriftführer, beides für die Fußballabteilung. Den Anfang seiner Vorstandskarriere machte er 1980 als Pressewart, parallel dazu übernahm er ab 1982 für zehn Jahre die Jugendabteilung und war als Jugendtrainer tätig. Sein unermüdlicher Einsatz im Jugendbereich wurde 1986 mit der Verleihung des „Josef-Sollbach-Preises“ der Arbeitsgemeinschaft der Post-Sportvereine für die beste Jugendarbeit aller deutschen Post-Sportvereine belohnt.
Reinhold und Sebbi Kutzer: ein unschlagbares Gespann
Im Zuge der Verleihung wurde auch der vereinseigene Jugendraum eingeweiht, an dessen Entstehung Kutzer maßgeblich beteiligt war. Durch sein stets faires und vorbildliches Verhalten war er auch bei den Landkreisvereinen, sowie den überregionalen Post-Sportvereinen gern gesehen und sehr beliebt. Der nächste Schritt war die Betreuung sämtlicher Fußballmannschaften als Abteilungsleiter Fußball für die kommenden zwölf Jahre. Immer tatkräftig an seiner Seite war seine Frau Sebbi, egal ob am Spielfeldrand, im Hintergrund oder in verantwortlicher Position im Wirtschaftsausschuss.
Da ein Vorstandsposten für den Vollblut Postler nicht genug war, übernahm er 2000 den 2. Vorstand, um zwei Jahre später als 1. Vorstand den Verein zu führen. Im Jahr 2010 wollte er sich schließlich zur Ruhe setzen und den Vorsitz in andere Hände übergeben, allerdings fand sich bei der Generalversammlung kein Kandidat. Dadurch kam es am 09.04.2010 zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der bis auf den 1. Vorsitzenden alle Posten besetzt waren. Eine von Reinhold Kutzer vorgeschlagene Fusion mit einem anderen Verein kam für die anwesenden Mitglieder nicht infrage, und mit dem Satz „Ja, ich mach's“ beendete Reinhold die Ungewissheit über den Fortbestand des PSV und stellte sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung.
Den Nachfolger Maximilian Pfülb vorbildlich unterstützt
Bei den Neuwahlen 2012 fand sich mit Bertram Engelbauer und Maximilian Pfülb ein Duo, welches sein Erbe fortführte und dem er jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand. „Bei der Übernahme des Postens als 2. Vorstand war ich gerade einmal ein Jahr Mitglied beim PSV, aber Reinhold hat mich hervorragend „eingearbeitet“ und tatkräftig unterstützt“, so Maximilian Pfülb, aktuell 1. Vorstand des PSV.
In der Mitgliederversammlung 2016 wurde Reinhold Kutzer zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. 2023 wurde er für 60-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt,. Er erhielt unter anderem das BFV Ehrenzeichen in Gold (1997), die goldene Verdienstnadel für 20-jährige Funktionärstätigkeit des Post-Sportvereins (2003) und die BLSV-Verdienstnadeln in Gold mit kleinem Kranz (2013).
Um sein Vorbild auch posthum zu ehren, hat der Verein den Raum im Vereinsheim, in dem Reinhold Kutzer und seine Freunde unzählige Kartabende verbracht haben in „Reinhold Kutzer Stube“ umbenannt. Die Beisetzung findet am Freitag, 2. Mai, um 13.30 Uhr am Parkfriedhof statt.