Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte von Mittwochmittag an in mehreren Teilen Bayerns amtlich vor schweren Sturmböen. Die Warnung galt etwa für Cham, den Kreis Straubing-Bogen und die Stadt Straubing, Regen, Deggendorf und Freyung-Grafenau. Am nächsten Tag, dem Feiertag am 29. Mai, wird bekannt: In Oberfranken, im Landkreis Coburg – der nicht von der Warnung betroffen war – haben am Mittwochabend heftige Winde Dachziegel von insgesamt zehn Gebäuden gefegt. War das etwa ein Tornado?
Sonnefeld und Bieberbach: Sturm am 28. Mai 2025 hat Schäden an Dächern angerichtet
Die betroffenen zehn Gebäude befinden sich laut Informationen der Deutschen Presseagentur in Sonnefeld. Bei neun Stallungen sei dort jeweils die Hälfte des Daches abgedeckt worden, sagte ein Polizeisprecher der Agentur. Auch ein Wohnhaus sei von dem Unwetter am Mittwochabend betroffen gewesen.
Im Ortsteil Bieberbach haben die Winde den Ermittlungen zufolge Schaden von 50.000 Euro angerichtet. Die Dächer seien in der Nacht bereits mit Planen provisorisch abgedeckt worden, hieß es. Verletzt wurde niemand.
Was ist ein Tornado?
Von einem Tornado sprach der Deutsche Wetterdienst zwar zunächst nicht. Allerdings bestehe der Verdacht, dass es sich um einen Tornado handeln könnte, erklärte ein DWD-Meteorologe. Doch um dies endgültig zu belegen, reichten die aktuellen Daten nicht aus. Da es sich lediglich um ein lokales Phänomen handele, sei dies von keiner Wetterstation erfasst worden, sagte der Experte.
Von einem Tornado ist laut DWD grundsätzlich die Rede, wenn eine Luftsäule Bodenkontakt hat und außerdem um eine senkrechte Achse rotiert. Der Tornado befindet sich zudem unter einer Wolke. Er entsteht, wenn starke Temperaturgegensätze herrschen und Luft aufsteigt beziehungsweise gehoben wird. In Mitteleuropa sind solche extremen Luftmassenunterschiede jedoch seltener.
Tornado 2015 in Affing: Viele Häuser zerstört
Vor zehn Jahren – ebenfalls im Mai – zog ein Tornado über den Landkreis Aichach-Friedberg. Er hatte eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Dächer wurden abgedeckt, Menschen verletzt und Häuser evakuiert.
Dagegen ist das letzte Extremwetter in der Region gerade erst ein Jahr her. Ein Hochwasser Anfang Juni 2024 führte in ganz Schwaben zu großen Schäden. Ein finanzielles Ausmaß von Milliarden. Auch verloren Menschen dabei ihr Leben.
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