Eine Freundin ist depressiv, ein Kollege kann sich plötzlich kaum noch konzentrieren, der Partner entwickelt irrationale Ängste. Was tun? Wie hilft man Mitmenschen in einer psychischen Krise? Der Psychiater und Psychotherapeut Dr. Oliver Dodt schult am Frankfurter Würdezentrum Menschen in Mental Health First Aid (MHFA) und gibt Ersthelfer-Kursen für psychische Gesundheit.
Würzburg/Schweinfurt
Das ist ja alles gut und schön - es hat nur mit der Realität wenig zu tun. Die Realität ist nämlich die: wenn Männer in Krisen kommen, existentielle Verlustängste haben - weil sie bspw. den Verlust ihrer Kinder durch Trennung fürchten - dann geschieht das Gegenteil: die Krise wird eskaliert, manifestiert, die Ausgrenzung "professionalisiert". Es genügt der simple Vorwurf, der Mann sei "aggressiv".
Relativ "einfach" ist es, wenn der Patient selbst schon weiß, dass er unter einer Depression, Panikattacken usw. leider. Dann ist er eher bereit, das Gespräch und die angebotene Hilfe anzunehmen. Schwierig wird es, wenn der Patient der Meinung ist, ihm "gehe es doch gut", und man solle sich gefälligst nicht einmischen und ihm unterstellen, dass er "plemplem" sei. Dann wird er sich nämlich auch vom Helfenden zurückziehen und blockieren.
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