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Wiesentheid: „Arbeit macht frei“? Erschütternde Erinnerung an NS-Zeit

Wiesentheid

„Arbeit macht frei“? Erschütternde Erinnerung an NS-Zeit

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    Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a während der Führung in der KZ-Gedenkstätte Dachau.
    Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a während der Führung in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Foto: Ralf Förster

    An einem kalten, regnerischen Morgen begaben sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen des Gymnasiums Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid auf eine eindrucksvolle Reise zur KZ-Gedenkstätte Dachau – einem Ort, der mahnend an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert. Während einer zweistündigen Führung erhielten die Jugendlichen bewegende Einblicke in das Leben der Häftlinge: Überfüllte Baracken, spartanische Schlafstätten und der tägliche Kampf ums Überleben prägten ihren Alltag. Besonders erschütternd waren Berichte über harte Strafen für kleinste Vergehen – ein schlecht gereinigter Teller konnte tödliche Folgen haben. Tiefen Eindruck hinterließ der Besuch des Krematoriums, das wegen der hohen Zahl an Toten errichtet wurde. Auch eine als Duschraum getarnte Gaskammer gehört zum Gelände, deren Einsatz zur systematischen Vernichtung in Dachau jedoch nicht historisch belegt ist. Anschließend besuchten die Schülerinnen und Schüler die Ausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude. Dort standen persönliche Geschichten einzelner Häftlinge im Mittelpunkt. Diese individuellen Schicksale machten das Geschehen greifbar und zeigten die menschliche Dimension des Grauens. Besonders verstörend waren Berichte über medizinische Experimente: In Dachau führten Ärzte grausame Versuche durch – unter anderem mit Kälte, Unterdruck und Medikamenten – bei denen viele Häftlinge qualvoll starben. Auch Tests zur Entwicklung neuer Medikamente forderten zahllose Opfer. Die Exkursion war für alle eine tief bewegende Erfahrung. Sie verdeutlichte, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Gerade 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers hat das Erinnern eine zentrale Bedeutung. „Nie wieder“ ist keine Floskel, sondern ein Auftrag an uns alle. Der Besuch war mehr als eine schulische Veranstaltung – er war eine eindringliche Lektion in Menschlichkeit und ein Appell, sich gegen Hass, Ausgrenzung und Diskriminierung zu stellen.

    Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.

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