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MAIN-SPESSART: Die Lebenswelt älterer Menschen gestalten

MAIN-SPESSART

Die Lebenswelt älterer Menschen gestalten

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    Mobilität möglichst lange erhalten: „Ambulant vor stationär“ lautet eine der Leitlinien des Seniorenkonzepts im Landkreis Main-Spessart.
    Mobilität möglichst lange erhalten: „Ambulant vor stationär“ lautet eine der Leitlinien des Seniorenkonzepts im Landkreis Main-Spessart. Foto: Foto: dpa

    „Ambulant vor stationär“ könnte eine Leitlinie als Rahmen für die künftige Seniorenarbeit in den Kommunen im Landkreis Main-Spessart heißen. In der Bürgermeisterdienstbesprechung im Landratsamt in Karlstadt fiel der Startschuss zu einem seniorenpolitischen Gesamtkonzept für Main-Spessart, das Sabine Wenng aus der Geschäftsführung der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung in München den Gemeindeoberhäuptern vorstellte.

    Die Erstellung und die Umsetzung des Konzepts in den Kommunen bedeuteten „viel Arbeit und einen steinigen Weg“, aber die Diplom-Geografin- und Psychogerontologin Wenng zeigte sich guten Mutes, das Vorhaben innerhalb eines Jahres über die Bühne zu bringen. Aber auch wenn das Konzept heute angestoßen werde, sei es dennoch ein andauernder Prozess, mahnte sie.

    Ambulant vor stationär

    Das Bayerische Sozialministerium habe Eckpunkte erarbeitet, wie künftig kommunale Seniorenpolitik betrieben werden kann. Hierzu bedürfe es eines integrativen, regionalen Gesamtkonzepts, das nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen sowie neue Wohnformen für ältere und pflegebedürftige Menschen umfasst.

    Besonders wichtig sei die Verknüpfung zwischen dem Landkreis und den Kommunen. Was an Maßnahmen für den Kreis beschlossen werde, müsse auf die Gemeinden „runtergebrochen“ werden, sagte Wenng. Sie zeigte elf Handlungsfelder auf. Dazu zählen unter anderem eine integrierte Orts- und Entwicklungsplanung, das Wohnen zuhause, die gesellschaftliche Teilhabe, bürgerschaftliches Engagement für und von Senioren, Betreuung und Pflege, Unterstützung pflegender Angehöriger, Angebote für besondere Zielgruppen wie ältere Menschen mit Demenz, Migrationshintergrund und Behinderung, die intelligente Vernetzung bestehender Dienste und auch Hospiz und Palliativversorgung.

    Für die Umsetzung müsse ein Überblick über die „Quantitäten“ geschaffen werden. Nötig seien eine Bevölkerungsprognose und die Ermittlung der Personen mit Pflegebedarf. Der Bestand und die Analyse der Pflege-Infrastruktur werden erfasst nebst weiteren Angeboten der Seniorenarbeit. Ebenfalls in das Verfahren einbezogen werden eine Befragung der Bürger und der Kommunen sowie ein Workshop. Als Ergebnis soll das Gesamtkonzept mit einem Aktivitäten- und Maßnahmenkatalog stehen.

    In diesem Workshop, an dem 60 bis 80 lokale Vertreter teilnehmen sollen, soll das „regionale Wissen“ festgehalten werden, erklärte Sabine Wenng. Hier können die Handlungsfelder präzisiert werden. Auch die Leitlinien, die den Rahmen für die Seniorenarbeit bilden, sollen dort diskutiert werden. „Ambulant vor stationär“ sei ein Beispiel für eine solche Leitlinie.

    Örtliche Arbeitskreise

    Auf der Grundlage des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts des Landkreises sollen Kommunen die Maßnahmen umsetzen. Die Gemeinden können örtliche Arbeitskreise zu den Handlungsfeldern bilden, sich in Tischgesprächen, Bürgerversammlungen und lokale Arbeitsgruppen mit der Thematik befassen und die Bürger einbinden sowie örtliche Konzepte formulieren.

    Für die Erstellung des Konzepts, mit der die Münchner Arbeitsgruppe betraut ist, seien zwischen 40 000 und 50 000 Euro im Haushalt eingeplant, informierte Landrat Thomas Schiebel.

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