Wer Wald mit Fichtenbestand besitzt, sollte jetzt unbedingt tätig werden: „Die Borkenkäfer sind in unserem Dienstgebiet bereits aktiv und schwärmen zur Eiablage aus“, warnt Lukas Nitzl, Abteilungsleiter Forst am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Das Monitoring im Revier Sailauf zeigt: Innerhalb der letzten zwei Wochen hat sich die Anzahl der ausgeschwärmten Käfer verdreifacht. Neben dem Buchdrucker ist auch der Kupferstecher bereits ausgeflogen. Das, so Nitzl, sei vermutlich auf den insgesamt milden Winter zurückzuführen. Beide Arten gehören zu den rindenbrütenden Borkenkäfern, deren Brut sich unter der Rinde entwickelt. Fichten, die bereits ihre Rinde verloren haben, sind daher nicht mehr gefährdet und können im Wald verbleiben. Alle anderen Bestände sollten Waldbesitzer jetzt dringend auf Befall kontrollieren.
Woran erkennt man einen Befall?
Der Kupferstecher befällt vor allem dünne Bäume. Hinweise sind braune Kronen und abfallende Nadeln. Der Buchdrucker hinterlässt Bohrmehl – ein rotbraunes Pulver an den Einfluglöchern am Stamm. Da dieses durch Wind und Regen leicht verteilt wird, sollte die Kontrolle mehrmals erfolgen. Die eigentlichen Bohrlöcher sind sehr klein und oft nur für geübte Augen erkennbar.
Befallene Bäume müssen zügig aufgearbeitet und abtransportiert oder in mindestens 500 Metern Abstand zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden, denn der Buchdrucker vermehrt sich rasant. Ein Weibchen legt im Schnitt 60 Eier pro Brut – und pro Baum gibt es oft mehrere Brutnester. Bereits nach sechs Wochen ist eine neue Käfergeneration bereit zur Eiablage.“ Schnelles Handeln ist entscheidend, um eine Massenvermehrung zu stoppen“, macht die Mitteilung deutlich.
Noch gibt es die Chance, einen flächendeckenden Befall zu verhindern
„Ich bitte alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, den eigenen Fichtenbestand möglichst umgehend zu kontrollieren. Die trockene Witterung der letzten Wochen hat die Bäume zusätzlich geschwächt. Noch haben wir die Chance, einen flächendeckenden Befall zu verhindern.“, appelliert Nitzl.
Hilfe bei der Fällung und dem Abtransport bieten die örtlichen Forstbetriebsgemeinschaften. Für diese Maßnahmen können Waldbesitzer finanzielle Unterstützung im Rahmen der waldbaulichen Förderung erhalten. Die Ansprechpartner der Reviere sind unter waldbesitzer-portal.bayern.de/service/foersterfinder aufgelistet.
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