Die Stadtbücherei in den Obergeschossen des alten Rathauses barrierefrei zu machen, ist ein aufwendiges Projekt, mit dessen Umsetzung nicht so schnell zu rechnen ist. Das hat Bürgermeister Mario Paul am Dienstag dem Seniorenbeirat bei seiner Sitzung im Caritas-Seniorenzentrum klar gemacht. Zwei pragmatische Zwischenlösungen, die aus den Reihen des Rates vorgeschlagen wurden, will er prüfen lassen.
Paul erinnerte daran, dass ein barrierefreier Ausbau des alten Rathauses ein Projekt des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek) ist. Eine Umsetzung des aufwendigen Vorhabens sei derzeit nicht absehbar. Denn neben der konkreten Planung müsse sich die Stadt auch um Fördermittel bemühen.
Umzug in Saal?
Ein Vorschlag des Seniorenbeirats lautete, wenigstens ein Teil der Bücherei könnte ins Erdgeschoss umziehen, also in den Saal, der früher für Stadtratssitzungen genutzt wurde. Derzeit finden darin vor allem Integrations- und Deutschkurse statt. Die meist jungen Leute, so die Argumentation, könnten die Kurse auch besuchen, wenn sie im 1. Stock angeboten würden. Konkret genannt wurden für den Umzug der Lesesaal und der Kindersaal im 1. Stock, die für Senioren und Personen mit Kinderwagen über die Wendeltreppe nur beschwerlich oder gar nicht erreichbar sind. Diese Idee will Paul prüfen lassen, weil die Barrierefreiheit des Gebäudes derzeit noch in weiter Ferne zu sein scheine.
Er gab zu bedenken, dass daraus wegen des notwendigen Nutzungsänderungsverfahrens und der Prüfung des Brandschutzes auch wieder ein größeres Vorhaben werden könnte. Zudem müsste sich die Stadt auch in diesem Fall um Fördermittel kümmern. Der zweite Vorschlag aus dem Seniorenbeirat waren Hilfsmittel für das Geländer der Wendeltreppe. Gemeint war damit kein Treppenlift, sondern ein weiteres Geländer für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, unter Umständen mit einer Art mechanischem Unterstützungsmechanismus.
Bücher bringen lassen
Auch das will Paul prüfen lassen. Der Bürgermeister verwies darauf, dass es vom serviceorientierten Personal der Stadtbücherei nach wie vor das Angebot gibt, gewünschte Bücher nach unten zu bringen. Klar sei allerdings, dass das kein vollwertiger Ersatz für das eigene Stöbern im Bücherbestand sein könne.