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Tauberbischofsheim: Positive Bilanz des Kommunalen Landschaftspflegeverbandes: Schwerpunkt auf Erhalt der Biodiversität

Tauberbischofsheim

Positive Bilanz des Kommunalen Landschaftspflegeverbandes: Schwerpunkt auf Erhalt der Biodiversität

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    Lorenz Flad, Geschäftsführer des KLPV, informiert zu dem Nutzungs- und Pflegeregime am Büchelberg und Edelberg. Eine Schafbeweidung sorgt hier für die Erhaltung der Artenvielfalt.
    Lorenz Flad, Geschäftsführer des KLPV, informiert zu dem Nutzungs- und Pflegeregime am Büchelberg und Edelberg. Eine Schafbeweidung sorgt hier für die Erhaltung der Artenvielfalt. Foto: Lorenz Flad

    Der Kommunale Landschaftspflegeverband Main-Tauber e.V. (KLPV) hat im Rahmen seiner Mitgliederversammlung eine positive Pflegebilanz für das vergangene Jahr gezogen. Ebenso wurde dem Haushalts- und Arbeitsplan für das Jahr 2025 mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 845.000 Euro zugestimmt. Das teilt das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in einer Pressemitteilung mit, der diese und folgende Informationen entnommen sind.

    Lorenz Flad, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, informierte die Mitglieder zu den Aktivitäten und Zahlen des erfolgreichen Geschäftsjahres 2024. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 380 Hektar gepflegt, dabei wurden rund 654.680 Euro umgesetzt. Darin sind auch die Kosten für Pflegemaßnahmen in Naturschutzgebieten sowie auf landeseigenen Flächen enthalten, die vollständig vom Land getragen werden. So entfielen von den Gesamtaufwendungen 78 Prozent auf das Land, 17 Prozent auf die Städte und Gemeinden und fünf Prozent auf den Landkreis.

    Erhaltung von biologischer Vielfalt

    Einen Schwerpunkt der Arbeit stellt die Offenhaltung der Trockenhänge im Muschelkalk und Buntsandstein dar. Dies trägt wesentlich zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im Landkreis bei. Neben der Pflege der Trockenhänge sanierte der Verband im Jahr 2024 auch 111 Quadratmeter Trockenmauern. Diese ohne Mörtel errichteten Mauern prägen das Landschaftsbild des Taubertals und bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Es wurden auf 258 Hektar Fläche Nachpflegemaßnahmen vorgenommen. Erfreulicherweise haben sich auch im vergangenen Jahr wieder einige Vereine und Dorfgemeinschaften an Pflegeeinsätzen beteiligt.

    „Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein großer Faktor. Neben der Vorbereitung, der Organisation und der Kontrolle von Pflegemaßnahmen und dem Weidemanagement investieren wir viel Zeit, um unsere Aktivitäten öffentlichkeitswirksam und transparent darzustellen. Zahlreiche Führungen und Vorträge für ganz unterschiedliche Gruppen stehen jedes Jahr auf dem Programm. Bei all diesen Veranstaltungen soll verdeutlicht werden, dass unsere Landschaft etwas Besonderes ist und viel zu bieten hat“, betonte Lorenz Flad.

    Kostengünstige Nachpflege als entscheidendes Auswahlkriterium

    Durch ein sinnvolles Weidemanagement sollen die Folgekosten möglichst niedrig gehalten werden. Eine gut funktionierende und kostengünstige Nachpflege ist bereits bei der Auswahl der Erstpflegeflächen ein wesentliches Kriterium. Etwa 300 Hektar ursprünglicher Erstpflegeflächen wurden mit Schafen, Rindern und Ziegen beweidet. Sehr gute Erfahrungen wurden laut Lorenz Flad beispielsweise mit Zwergzebus auf der Gemarkung Werbach gemacht. Diese leichte Rinderrasse ist sehr genügsam und kommt auch mit überständigem Futter, dornigen Gehölzen und trockenen Moosen zurecht.

    Blick auf die vielfältige Landschaft des Büchelbergs in Tauberbischofsheim mit Hecken, Steinriegeln, mageren Mähwiesen und Kalkmagerrasen.
    Blick auf die vielfältige Landschaft des Büchelbergs in Tauberbischofsheim mit Hecken, Steinriegeln, mageren Mähwiesen und Kalkmagerrasen. Foto: Lorenz Flad

    Frank Menikheim, Bürgermeister der Gemeinde Igersheim, beantragte die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung. Die Entlastung wurde von den Teilnehmenden einstimmig erteilt. „Die Tätigkeit des KLPV ist nicht nur für die Natur, die Landschaft und die Biodiversität wichtig, sondern auch für den Tourismus im Taubertal ein Faktor. Es freut mich, dass mit dem Engagement des KLPV rund 500.000 Euro an Landesmitteln in den Main-Tauber-Kreis fließen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für dieses Engagement“, betonte Bürgermeister Menikheim.

    Exkursion am Edelberg

    Im Anschluss fand eine Exkursion am Edelberg in Tauberbischofsheim statt. Von dort aus hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen guten Blick auf die Vertragsflächen am Büchelberg, die von der Vertragsnehmerin und Schäfermeisterin Petra Schuck beweidet werden. Beim Büchelberg handelt es sich um ein strukturreiches Gebiet mit Hecken, Steinriegeln, trockenen Magerwiesen und Kalkmagerrasen. Danach fand eine Begehung des Edelbergs statt, der ebenfalls von Schäfermeisterin Schuck beweidet wird. Der orchideenreiche Hang mit Steinriegeln bietet eine wunderbare Gelegenheit, die vielfältige und biodiversitätsreiche Landschaft zu genießen.

    Zudem wurde das Arbeitsprogramm 2025/2026, welches Pflegemaßnahmen für alle 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises beinhaltet, einstimmig beschlossen. Die Ziele des Programms sind die Erhaltung einer reich strukturierten Kultur- und Erholungslandschaft sowie die Sicherung und Wiederherstellung von Biotopen als Lebensraum für teilweise hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Für 2025/2026 ist eine Erstpflege auf knapp 17 Hektar vorgesehen, der Schwerpunkt liegt aber deutlich bei der Nachpflege, die auf 259 Hektar Fläche erfolgen soll. (kai)

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