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Artenvielfalt: Anteil gefährdeter Schmetterlingsarten dramatisch gestiegen

Artenvielfalt

Anteil gefährdeter Schmetterlingsarten dramatisch gestiegen

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    Er flattert gegen den Trend: Als weniger anspruchsvolle, wärmeliebende Art konnte der Karstweißling den Fachleuten zufolge aufgrund des Klimawandels neu nach Baden-Württemberg einwandern und breitet sich derzeit rasch aus. (Archivbild)
    Er flattert gegen den Trend: Als weniger anspruchsvolle, wärmeliebende Art konnte der Karstweißling den Fachleuten zufolge aufgrund des Klimawandels neu nach Baden-Württemberg einwandern und breitet sich derzeit rasch aus. (Archivbild) Foto: Roland Weihrauch/dpa

    Sie flattern immer seltener: Jede zweite Großschmetterlingsart gilt in Baden-Württemberg inzwischen als gefährdet. Der Anteil stieg innerhalb von 20 Jahren um fast 17 Prozent, wie die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) mitteilte. Nur noch knapp jede dritte Art gilt laut der neuesten Fassung der Roten Liste «Schmetterlinge Baden-Württemberg» als ungefährdet. 2005 traf das noch auf mehr als die Hälfte zu.

    Als Großschmetterlinge werden Tag- und Nachtfalter bezeichnet. «Zu ihnen zählen besonders viele auffallende und schöne Arten, wodurch ihr Verschwinden aus der Landschaft das Insektensterben besonders sichtbar macht», erklärte LUBW-Präsident Ulrich Maurer in Karlsruhe der Mitteilung zufolge. Durch die hohe Zahl gefährdeter Arten zählten Schmetterlinge zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen im Land.

    Die LUBW unterscheidet von den Großschmetterlingen sogenannte Zünsler, die früher zu den Kleinschmetterlingen gerechnet wurden. Auch rund 39 Prozent der Zünsler werden den Angaben nach als gefährdet eingestuft.

    Weniger Biotope und intensive Landnutzung befördern Artensterben

    Vor allem dank ehrenamtlicher Mitarbeit habe sich die Datengrundlage für die neue Rote Liste im Vergleich zu vor 20 Jahren mehr als verdreifacht, hieß es. Sie basiere auf der vom Karlsruher Naturkundemuseum betreuten Landesdatenbank Schmetterlinge Baden-Württembergs. Auf Grundlage von mehr als 1,8 Millionen Datensätzen hätten die Fachleute 1.353 Arten bewertet.

    Hauptursache für die Entwicklung sind laut LUBW intensive Landnutzung und das Schwinden von Biotopen wie Magerrasen, Mooren oder Nasswiesen. Sowohl die Raupen als auch die Falter seien auf bestimmte Lebensräume und Nahrungspflanzen spezialisiert, hieß es. Viele gefährdete Schmetterlingsarten fänden sich inzwischen nur noch in Naturschutzgebieten.

    Manchen kommt der Klimawandel zugute

    Doch es gibt auch gegenläufige Entwicklungen: «Einige weniger anspruchsvolle, wärmeliebende Arten – darunter der Karstweißling und die Dunkelbraune Brombeereule – konnten aufgrund des Klimawandels neu nach Baden-Württemberg einwandern und breiten sich derzeit rasch aus», hieß es.

    Hoffnung machten zudem Arten, die 2005 noch als ausgestorben galten und nun wieder gefunden werden. Zu diesen gehöre die Hofdame - ein Bärenspinner, der 2019 auf der Schwäbischen Alb wiederentdeckt worden sei.

    Der Schwalbenschwanz steht auf der Vorwarnliste. (Archivbild)
    Der Schwalbenschwanz steht auf der Vorwarnliste. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa
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