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Bildung: Firmen und Opposition fordern mehr Wirtschaft in Lehrplänen

Bildung

Firmen und Opposition fordern mehr Wirtschaft in Lehrplänen

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    Der hessische Schulunterricht behandelt auch die Themen Finanzen und Wirtschaft. In ausreichender Weise? Darüber gehen die Meinungen auseinander. (Symbolbild)
    Der hessische Schulunterricht behandelt auch die Themen Finanzen und Wirtschaft. In ausreichender Weise? Darüber gehen die Meinungen auseinander. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

    Unternehmen, Banken und Landtagsopposition pochen in Hessen auf mehr Vermittlung von Wirtschafts- und Finanzthemen in den Schulen. «Viele Arbeitgeber berichten, dass es bei Schulabgängerinnen und -abgängern am Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge mangelt», teilte die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) der Deutschen Presse-Agentur mit.

    Die FDP-Fraktion schlug in einer Landtagsdebatte in Wiesbaden vor, das Hamburger Modell «School meets Finance: Ökonomische Wissensvermittlung aus der Praxis» in Hessen zu übernehmen. Dabei gehen Experten aus Unternehmen in Schulen, um Finanzthemen zu vermitteln.

    Wofür Taschengeld ausgeben? Wirtschaftsthemen in Grundschulen

    CDU-Bildungsminister Armin Schwarz nannte wirtschaftliche Bildung in den Schulen ein «wichtiges Thema», das in den Lehrplänen längst breit verankert sei, beginnend etwa mit dem Umgang mit Taschengeld im Matheunterricht der Grundschulen. In höheren Klassen gebe es auch Kooperationen mit außerschulischen Partnern, zum Beispiel mit Banken, Verbraucherzentrale und Rentenversicherung bis hin zum Besuch etwa der Börse in Frankfurt.

    Der Bundesverband deutscher Banken teilte der dpa indessen mit: «Die Vermittlung wirtschaftlicher und finanzieller Zusammenhänge kommt im Schulalltag häufig zu kurz – gleichzeitig wünschen sich junge Menschen genau hier mehr Orientierung und praxisnahe Unterstützung.»

    Wie funktioniert die Rente?

    Auch laut der VhU berichten Arbeitgeber, «dass bei neuen Auszubildenden häufig zwar großes Interesse in Bezug auf das Themenfeld Geld und Finanzen besteht, gleichzeitig jedoch grundlegendes Wissen - zum Beispiel Brutto-/ Nettogehalt, Sozialversicherungssystem, insbesondere Rente - fehlt».

    Der Grünen-Abgeordnete Sascha Meier sagte im Landtag, Zigtausende Schüler lernten lineare Funktionen abzuleiten, aber nicht, was ein Dispokredit sei: «Wir brauchen mehr Wirklichkeit in unseren Schulen.» Meier fragte rhetorisch, wo junge Leute denn über Steuererklärungen, Aktienfonds und Altersvorsorge aufgeklärt würden.

    Wirtschaftliche Bildung bei Tiktok?

    Der FDP-Parlamentarier Oliver Stirböck betonte, ein wirtschaftliches Grundverständnis sei so wichtig wie Lesen und Schreiben. Mädchen und Jungen kämen heute häufig über soziale Medien wie Instagram und Tiktok zuerst mit Wirtschaftsthemen in Kontakt. Nicht alle Informationen dort gelten als seriös.

    Ökonomische Bildung in der Schule macht Jugendliche laut Stirböck urteilsfähig und unabhängig. Geringe Wirtschaftskenntnisse hingegen führten meist zu einer geringeren Sparquote und zu einer höheren Gefahr der Überschuldung.

    Finanzbildung im Schulgesetz verankert

    Das Kultusministerium in Wiesbaden erklärte, die Finanzbildung erfolge an Hessens Schulen fächerübergreifend und sei mit dem Verbraucherschutz «unter den besonderen Bildungs- und Erziehungsaufgaben» im Schulgesetz des Landes verankert.

    Laut der SPD-Abgeordneten Nina Heidt-Sommer gibt es zudem schon seit Jahrzehnten auch Kooperationen der Schulen mit Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und Handwerkskammern. Die FDP-Opposition verenge den Blick auf den Finanzsektor.

    Minister: «Aber wir werden nicht müde, da noch besser zu werden»

    Bildungsminister Schwarz sagte mit Blick auf den FDP-Antrag für Wirtschaftsvermittlung von Experten in Schulen: «Was Sie fordern, machen wir längst.» Der CDU-Politiker ergänzte, das Land sei mit ökonomischer Schulbildung gut unterwegs. «Aber wir werden nicht müde, da noch besser zu werden», versicherte Schwarz.

    Der hessische Landtag befasst sich immer wieder auch mit dem Thema Schule.
    Der hessische Landtag befasst sich immer wieder auch mit dem Thema Schule. Foto: Arne Dedert/dpa
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