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Bericht zu Kindergesundheit: Medien: US-Regierung zitiert nicht existierende Studien

Bericht zu Kindergesundheit

Medien: US-Regierung zitiert nicht existierende Studien

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    Legt sich gern mit der Wissenschaft an: US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy.
    Legt sich gern mit der Wissenschaft an: US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

    Fake-Studien, erfundene Forscher und falsche Interpretationen: Die US-Regierung hat Medienrecherchen zufolge in einem offiziellen Bericht Quellen zitiert, die gar nicht existieren. Das US-Online-Magazin «Notus» fand in dem jüngst veröffentlichten «Make Our Children Healthy Again»-Bericht (MAHA-Bericht) des Weißen Hauses zu Gesundheitsproblemen von Kindern sieben zitierte Quellen, die nicht auffindbar sein sollen.

    «Notus» gehört zum gemeinnützigen Allbritton Journalism Institute, das der Medienunternehmer Robert Allbritton – auch Gründer des Nachrichtenangebots «Politico» – ins Leben gerufen hat und das sich der Ausbildung von Journalisten verschrieben hat.

    Drei Beispiele aus der Recherche:

    «Bei weiteren etwa 20 Quellen wurden die Inhalte aus dem Kontext gerissen oder die Ergebnisse falsch dargestellt», sagte Margaret Manto, eine der für die Recherche verantwortlichen Journalistinnen, dem «Spiegel». Darüber hinaus ließen sich viele Zitierfehler, nicht funktionierende Links sowie inhaltliche Fehlinterpretationen von Studienergebnissen nachweisen. Die «New York Times» stieg ebenfalls in die Recherche ein und fand weitere Ungereimtheiten.

    Weißes Haus spielt Fehler runter – entfernt aber die Quellen

    Konfrontiert mit den Vorwürfen spielte das Weiße Haus auf Nachfrage all dies als «kleinere Zitations- und Formatierungsfehler» herunter. Die Aussage des MAHA-Berichts bleibe bestehen, betonte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Emily Hilliard – «eine historische und transformative Bewertung der Regierung, um die Epidemie chronischer Krankheiten zu verstehen, unter der die Kinder unserer Nation leiden».

    Die Regierung veröffentlichte jedoch «Notus» zufolge eine aktualisierte Version des MAHA-Berichts, in der die sieben Referenzen zu nicht existierenden Quellen entfernt wurden.

    «Das sind keine Formatierungsfehler, sondern gravierende Mängel», sagte Journalistin Manto dem «Spiegel». «Der Report würde in keinem Peer-Review durchkommen.» So wird das Verfahren bezeichnet, in dem wissenschaftliche Studien vor ihrer Veröffentlichung in Fachmagazinen von unabhängigen Wissenschaftlern ihres Gebietes begutachtet werden.

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