Die Mehrheit der Baden-Württemberger glaubt einer Umfrage zufolge nicht daran, dass Messerverbotszonen ein wirksames Mittel gegen Messerattacken sind. 62 Prozent der Befragten meinen, dass Messerverbotszonen nicht nachhaltig helfen, um Messerangriffe zu verhindern, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der AfD-Fraktion ergab. Die Umfrage liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Konkret sind 31 Prozent der Meinung, dass die Zonen gar nicht helfen würden, weitere 31 Prozent, dass sie eher nicht helfen würden. Nur 13 Prozent der Baden-Württemberger sind überzeugt, dass die Verbotszonen auf jeden Fall nachhaltig helfen, um Angriffe mit Messern zu verhindern.
Besonders AfD-Anhänger skeptisch
Für die Umfrage wurden vor Kurzem 1.000 Baden-Württemberger ab 18 Jahren online befragt. Vor allem Wähler der AfD stehen demnach den Messerverbotszonen skeptisch gegenüber - knapp 80 Prozent glauben nicht, dass diese Zonen nachhaltig Angriffe verhindern können. Bei den Grünen-Anhängern halten nur 49 Prozent die Maßnahme für ungeeignet.
Fest steht: In Baden-Württemberg werden immer mehr Menschen von anderen mit Messern bedroht oder angegriffen. Die Messerattacken im öffentlichen Raum nahmen 2024 laut jüngster Kriminalstatistik erneut zu - um 3,2 Prozent auf rund 1.300 Fälle. Anteilig handelt es sich bei rund 40 Prozent dieser Taten um Bedrohungen, bei einem Drittel um gefährliche Körperverletzungen, 20 Prozent sind Raubdelikte und bei 5 Prozent geht es um Mord und Totschlag. Die Zahl der Tatverdächtigen bei Messerangriffen im öffentlichen Raum nahm 2024 um 7,3 Prozent auf rund 1.240 Menschen zu.
Städte wehren sich mit Messerverbotszonen
Als Messerangriff gilt nicht nur die Attacke mit einem Messer gegen eine oder einen anderen. Auch Bedrohungen mit Messern werden mittlerweile als Angriffe in der Statistik erfasst.
Um die Zahl der Angriffe zu bremsen, haben mehrere größere Städte Zonen eingerichtet, in denen das Mitführen von Waffen und Messern verboten ist. Neben Mannheim gibt es etwa in Stuttgart, Heilbronn, Heidelberg und Ulm solche speziellen Bereiche. Nach dem Waffengesetz darf man ohnehin keine (Schreck-)Schusswaffen, Anscheinswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Elektroschocker dabeihaben.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatte zudem erst im April eine Verordnung in das Kabinett eingebracht, nach der auch in Bussen und Bahnen in Baden-Württemberg keine Messer oder andere Waffen mehr getragen werden dürfen.
Ist das nicht bei jeden Gesetzen und Verboten so, ohne Kontrollen werden dieses nicht eingehalten. Oder glaubt jemand das Parkverbote, Höchstgeschwindigkeiten, Schwarzarbeit, Drogenkonsum, Rauchverbot, uvm. ohne Kontrollen eingehalten werden? Und das sich Kriminelle nicht an Verbote und Gesetze halten ist doch jetzt auch nichts Neues. Es gibt zahlreiche Ausnahmen, siehe § 42 Verbot des Führens von Waffen und Messern bei öffentlichen Veranstaltungen
Weder kriminelle noch Terroristen werden sich durch ein derartiges Verbot von ihren Vorhaben abhalten oder einschüchtern lassen. Wenn dann tatsächlich mal kontrolliert wird wird es den Bürger oder die Bürgerin erwischen die vergessen hat vor dem Gang zum Bahnhof das Taschenmesser aus Hand- oder Hosentasche zu entfernen... Meiner Ansicht nach wären mehr Fußstreifen an den Brennpunkten eher eine echte Hilfe um derartige Überfälle zu vermeiden. Mal ganz im Ernst: man hätte wenigstens kleine Messer mit einer Klingenlänge von nicht mehr als bspw. sechs cm zulassen können. Ich wünschte mir manchmal eine etwas differenziertere Vorgehensweise. J. Körner
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden