Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Tierschutz in Bayern: Fischereiverband klagt über Klagen gegen Fischotter-Tötung

Tierschutz in Bayern

Fischereiverband klagt über Klagen gegen Fischotter-Tötung

    • |
    • |
    • |
    Der Streit um den Fischotter in Bayern währt schon Jahre. (Symbolbild)
    Der Streit um den Fischotter in Bayern währt schon Jahre. (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

    Der Landesfischereiverband Bayern kritisiert die Klagen von Naturschutzverbänden aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gegen die bayerische Regelung zur Entnahme von Fischottern. «Es kann nicht sein, dass Entscheidungen, die allein den Freistaat Bayern betreffen und für andere Bundesländer keinerlei Relevanz haben, durch außerbayerische Organisationen juristisch blockiert werden», sagte Verbandspräsident Axel Bartelt anlässlich des Landesfischereitags in Rosenheim.

    «Das ist ein Missbrauch des Verbandsklagerechts und gefährdet die Existenz vieler Teichwirte in Bayern.» Das Vorgehen aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sei auch deshalb befremdlich, weil von den insgesamt 15 in Bayern beheimateten Naturschutzverbänden keiner gegen die überarbeitete Fischotter-Regelung vor Gericht geklagt habe.

    Der Fischotter erhitzt seit Jahren die Gemüter - vor allem weil Bayern es in einigen Regierungsbezirken erlaubt hat, dass Fischotter im Ausnahmefall getötet werden dürfen. Entnahme ist die offizielle Bezeichnung dafür.

    Der Landesfischereiverband ist nach eigenen Angaben die größte Dachorganisation der bayerischen Angel- und Berufsfischer - und zählt etwa 141.000 Mitglieder.

    Hauptspeise Fisch

    Die Teichwirtschaft sieht sich vor allem im Osten des Freistaats massiv durch den Fischotter gefährdet. Ein Fischotter braucht nach Verbandsangaben pro Jahr mindestens 400 bis 500 Kilo Nahrung, etwa 95 Prozent davon sind Fisch.

    Bedient er sich in Teichen, sei nicht nur der tatsächliche Fraß eine Gefahr, sondern auch der Stress, den die Fische angesichts der Bedrohung verspürten: Sie würden dann weniger fressen und seien empfänglicher für Krankheiten. Otter gefährden auch in freien Gewässern Fischbestände.

    Naturschützer setzen auf Renaturierung

    Umweltschützer sehen das anders und klagen gegen bayerische Regeln bei Verwaltungsgerichten und beim Verwaltungsgerichtshof. Fischotter sind streng geschützt, weil sie in weiten Teilen Deutschlands lange als ausgerottet galten. Naturschützer raten zu Elektrozäunen oder Ablenkteichen und einer Renaturierung von Bayerns Flüssen.

    Ausgleich für Schäden?

    Der Landesfischereiverband verlangte von der Staatsregierung abermals einen vollständigen Ausgleich für Teichwirte bei Fischotterschäden sowie beim Bau und Unterhalt von Schutzzäunen. Zudem brauche es eine gesetzliche Regelung zur Entnahme von Fischottern auch an freien Gewässern und eine grundlegende Überarbeitung des Fischottermanagementplans von 2013.

    «Die Ausgleichszahlungen sind mittlerweile auf 2,2 Millionen Euro jährlich angestiegen – mit weiter steigender Tendenz», sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) laut Mitteilung beim Landesfischereitag. «Wir erstatten inzwischen bis zu 100 Prozent der nachgewiesenen Schäden in den Teichen.» Ausgleichszahlungen allein seien aber nicht auf Dauer die Lösung. Daher werde Bayern rechtlich nichts unversucht lassen, um die notwendigen Entnahmen zu ermöglichen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden