Es ist der Traum vieler Mädchen, als Star auf der Bühne zu stehen. Castings-Shows wie „Deutschland sucht den Superstar“ haben diesen Traum schon für einige wahr gemacht, doch ist diese Art des Star-Rummels nicht unumstritten.
Und obwohl das Können bei einschaltquotenstarken Shows nicht immer das wichtigste Kriterium ist, möchte Lisa Scheuring aus Wirmsthal durch eben ihr Talent und ihren Fleiß in die Hitparaden kommen. Professionellen Beistand leistet ihr dabei Bernhard Schäfer, der neben seiner Keyboard-Schule in Schweinfurt auch jungen Menschen Gesangsunterricht erteilt.
Der ehemalige Profi-Musiker, der unter anderem bei den Saaletalern gespielt hat, hatte schon mit Sarah Kreuz aus Poppenhausen viel Erfolg, die in einer früheren Superstar-Show den zweiten Platz erreichte. „Dieses Mal ist es aber eine ganz andere Schiene“, legt Bernhard Schäfer Wert auf die Feststellung, dass bei Lisa Scheurings Karriere keine Fernsehshow und keine Publikums-Votings Einfluss haben werden.
Deshalb muss viel geübt werden. Zwei- bis dreimal in der Woche kommt die Blondine für etwa zwei Stunden zum Proben. Eigenes Material wird eingesungen. Es sind Stücke aus der Feder des Kölner Produzententeams Music 2 Gold. Dessen Inhaber Robert Bartha ist Ideengeber für die Branche und war zuletzt auch Juror bei den Kids 2 Keys, ein deutscher Keyboard-Wettbewerb für Nachwuchsmusiker.
Zwischen den beiden Männern hat sich eine Freundschaft entwickelt. Lisas Gesang überzeugte auch den Musikproduzenten, der zunächst einmal zwei Lieder einspielen ließ und mit der Wirmsthalerin spontan einen Plattenvertrag abschloss.
Lisas eigentlicher Entdecker war aber ihr Vater Günter. Er war durch den Erfolg von Sarah Kreuz auf Bernhard Schäfer aufmerksam geworden und schickte seine Tochter schon als Elfjährige zum Gesangsunterricht. Heute ist sie 14 Jahre alt. Ihr Stimmumfang umfasse fast drei Oktaven, berichtet Bernhard Schäfer stolz. Allerdings sei es eher das Rauchige in ihrer Stimme, das die Experten fasziniere. Das sei für eine 14-Jährige recht ungewöhnlich, mache aber gerade das Besondere an einer Stimme aus, meint Schäfer. Nicht verwunderlich ist es deshalb, dass Lisas großes Vorbild Whitney Houston ist.
Bei allem Drang nach einer Karriere als Sängerin, steht bei der Wirmsthalerin die Schulausbildung erst einmal im Vordergrund. Die 14-Jährige besucht die Realschule in Hammelburg und will dort in zwei Jahren ihren Abschluss machen. Ihre Klassenkameraden wissen von ihren musikalischen Ambitionen und wünschen ihr viel Glück, erzählt Lisa. Das sieht sie immer wieder auch auf ihrem Facebook-Profil, dessen Einträge täglich mehr würden, ebenso wie auch die Freundschaftsanfragen, bei denen Lisa inzwischen schon sorgfältig wählen muss, wen sie zulässt.
Zwischen Schule und Marketing wird fleißig geübt. Immer wieder fährt die 14-Jährige aus Wirmsthal ins Studio nach Köln, um weitere Lieder einzuspielen. „Trotz sorgfältiger Vorbereitung dauert es meist immer noch einen ganzen Tag, bis ein Stück eingesungen ist“, berichtet Lisa von den anstrengenden Produktionstagen.
Wenn zwölf Titel fertig sind, soll die erste CD veröffentlicht werden. Robert Bartha ist ebenso wie Bernhard Schäfer überzeugt, einen Volltreffer zu landen. Lisas Stücke können bereits auf ihrer Homepage www.nachtglanz.net probegehört werden.