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BAD BRÜCKENAU (HEU): 20 Brunnen gab es einst in Bad Brückenau

BAD BRÜCKENAU (HEU)

20 Brunnen gab es einst in Bad Brückenau

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    Frühling, Quellen und Brunnen waren die Themen beim Erzählcafe. 1966 entstand der erste Brunnen der Brückenauer Tätschr vor dem Rathaus, der mittlerweile erneuert wurde.
    Frühling, Quellen und Brunnen waren die Themen beim Erzählcafe. 1966 entstand der erste Brunnen der Brückenauer Tätschr vor dem Rathaus, der mittlerweile erneuert wurde. Foto: FOTO Petra Heurich

    Nein, sie sind noch nicht in Verlegenheit geraten und auch die Themen gehen ihnen nicht aus. Dank Else Prause, dem Motor des Brückenauer Erzählcafés, feiert die Veranstaltung am 23. Juni ein Jubiläum. Zum 25. Mal findet dann das Erzählcafé statt.

    Seit dem 16. Oktober 2003 haben Else Prause und ihre Mitstreiter Reinhold Schramm, Walter Schöpfner und Rudi Ziegler im Pfarrheim zu vielen Themen der Stadt erzählt. Für das Jubiläumscafé am 23. Juni versprechen sie einige „Highlights“ der vergangenen Veranstaltungen.

    Frühling, Quellen und Brunnen lautete diesmal das Thema. Else Prause sprach zum Thema Frühling und erinnerte an selten gewordene Frühlingsblumen. „Kennt ihr noch das Mutter-Gottes-Händchen? Oder die Glotz- oder Trollblume, auch Schlesisches Röslein genannt – man findet es nur noch in der Hohen Rhön, es ist eine Seltenheit geworden.“ Ihre Erinnerungen führten zu den Wiesen vor Römershag, bedeckt von weißen Schnee- oder „Maiglöggerich, Korn- und Mohnblumen am Wegesrand und Waldmeister, der mit ein wenig Glück heute noch auf dem Pilster zu finden sei. Mit dem Wonnemonat Mai verband sie die Erinnerungen an die Maikäfer, die gefangen, in eine Schachtel gelegt und an die Hühner verfüttert wurden.

    Zum Thema Brunnen hatte ebenfalls Else Prause recherchiert und 20 ausfindig gemacht. Da waren der Brunnen gegenüber dem Friedhof vor dem Haus des Lehrers Anton Jäger oder an der Treppenmauer der Volksschule (heute Möbelhaus Ankenbrand), wo man aus der Gussschale Wasser für den Friedhof holte. Ein Springbrunnen vor dem Hause Trapp sei wohl vor dem Großbrand der mächtigste Brunnen in Brückenau gewesen. Sie erinnerte an den Brunnen neben Fläschner in der Brunnengasse und außerhalb der Stadtmauer. Ferkel-Brönn sei der Pumpbrunnnen gegenüber Bott genannt worden, da an diesem Platz der Schweinemarkt stattfand.

    Letzterer gehört ebenso, wie die Brunnen vor dem alten Rathaus und dem Anwesen Höttinger zu den Tätsch'r-Brunnen. Kein Wunder, dass Walter Schöpfner, wie Rudi Ziegler Tätsch'r-Bruder, die wahre Geschichte zur Entstehung des ersten Tätsch'r-Brunnen am Rathausplatz zum Besten gab. In gemütlicher Runde wurde dann gesungen.

    Wie gewöhnlich vollste Aufmerksamkeit verlangte der ehemalige Oberlehrer Schramm. Wernarzer, Sinnberger und Stahlquelle seien die Quellen, die Brückenau ursprünglich zum Nierenheilbad gemacht hatten. Die Bohrung der Heilquellen im städtischen Bereich sei die wertvollste Investition für die Zukunft gewesen. 1906 hatten dort die Siebener im „Winterteich“ der Stadt nach einer Quelle bohren lassen und damit den Ruf der Stadt als Heilbad begründet.

    Über die Wasserversorgung berichtete Rudi Ziegler. Im 14. Jahrhundert sei die künstliche Wasserleitung von der Leimbachswand in die Stadt gebaut worden. Juden- und Torbrunnen wurden solange genutzt, bis man erkannte, dass die vielen Typhus-Fällen damit im Zusammenhang standen. Ziegler erzählte auch die Episode vom Wünschelrutengänger, der rechts der Hammelburger Straße eine Quelle glaubte, was sich aber nach der Bohrung als Täuschung herausstellte. In den 60er Jahren wurde dann das Grundwasser eingespeist. Der Bau der Wasserleitungen im Sinngrund erfolgte bei Eis und Schnee.

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