Wie ist das, wenn man das 50. Lebensjahr mit dem ersten Treffen im Kreis der ehemaligen Klassenkameraden feiert? „Schön und interessant“, bezeugen die Teilnehmer des Jahrgangstreffens 1960/61, die es am Wochenende so „richtig krachen ließen“.
Organisiert hatten das Treffen Heide Gerlach-Hirt, Christa Schmitt, Iris Storch und Wiltrud Bock. Auf dem Programm standen ein Stadtrundgang, der Besuch des Wasserhauses und natürlich das Feiern.
Rund 50 Ehemalige, vorwiegend aus dem süddeutschen Raum, waren gekommen. „Insgesamt waren wir 120 Schüler in vier Klassen“, erinnert sich Heide Gerlach-Hirt – laut Einwohnermeldeamt gab es sogar 180 Mädchen und Jungen dieses Jahrgangs.
„Landrat Thomas Bold und der neue Oberbürgermeister von Darmstadt, Jochen Partsch, sind leider nicht da“, stellte Gerlach-Hirt bedauernd fest, beide sind ebenfalls Jahrgangsmitglieder.
Klassenfotos aus der Grundschule Schulen machten die Runde, begleitet von Erstaunen, Gelächter und Frotzeleien. Im Nu waren auch die Erinnerungen an die Schulzeit wieder da – und es waren nicht immer die besten. „Wir hatten strenge Lehrer, die auch manchmal handgreiflich wurden.“ Körperliche Züchtigungen waren offensichtlich an der Tagesordnung, bis eine Mutter den Schulrat verständigte.
„Je mehr du die Klappe aufgemacht hast, desto mehr hatten dich die Lehrer auf dem Kicker“, erinnert sich Andreas Klaus. Für Ruth Schubert war die zweite Klasse in Morlesau die schlimmste. „Eine Lehrerin löste die Probleme viel besser, nämlich mit Pluspunkten für brave Schüler. Bei zehn Punkten gab es eine Cola oder Fanta.“ Doch nicht nur die Schule, sondern auch die gemeinsame Freizeit schweißten zusammen. Hedi Böhle, die heute noch regelmäßig den sechswöchentlichen Stammtisch der ortsansässigen Ehemaligen besucht, erinnert sich an die Besuche in den Diskotheken Kupferkanne und Eisdiele. „Da war was los, das hat verbunden. Dass Hammelburg keine Disco mehr hat, ist ein echter Verlust“, bedauert sie.
Für Heide Gerlach-Hirt war das Jugendzentrum im Kellereischloss der Anlaufpunkt. „Unter Mithilfe von Lehrern und Aufsichtspersonen hat sich hier eine tolle Jugendszene entwickelt, in der Schüler und Lehrlinge gleichermaßen vertreten waren.“
Ein Höhepunkt des Treffens war der Besuch im Wasserhaus, wo „Tamara project“ spielte, die neu formierte Gymnasium-Band aus den 70er Jahren. Das Quintett mit Stadtbaumeister Detlef Mohr am Schlagzeug spielte allerdings nicht mehr ganz so wild wie früher, sondern ließ es etwas ruhiger angehen. Na ja, die Hüftschwünge der Tänzer fielen mit 50 Jahren auch nicht mehr so leicht wie einst.