Seit vier Monaten ist das Konzept der Anruf-Sammel-Taxen auf Kissingens Straßen im Einsatz, und es wird gut angenommen. Im Durchschnitt werden 150 bis 200 Gäste im Monat befördert, sagte Susanne Schmelzeisen auf Nachfrage der Main-Post. Tendenz steigend. Die kaufmännische Prokuristin der Stadtwerke freut sich über die positive Resonanz und noch mehr darüber, dass es bisher keinerlei Beschwerden gab.
Dieser Zuspruch zeige, dass Beförderungsbedarf besteht, wenn keine Stadtbusse mehr fahren, so Schmelzeisen. Das bestätigt Peter Back, dessen Taxi-Unternehmen mit den Stadtwerken bei diesem Projekt zusammenarbeitet. Aktuell sei die Nachfrage nach einem Sammel-Taxi, das die Stadtbuslinien bedient, steigend. Für den Weihnachtsmonat erwartet der Chef der Taxi-Zentrale mit zirka 40 Mitarbeitern noch mehr Gäste.
Von Haltestelle zu Haltestelle
Das Anruf-Sammel-Taxi sei eine Bereicherung für die Stadt, so Back. Gerade auch für den Einzelhandel. Die Leute können in Ruhe einkaufen, was vorher nicht möglich war. Und sie nutzen es, auch von Poppenroth und Albertshausen gebe es regen Zuspruch. „Ich bin froh, dass dieses Projekt realisiert wurde“, so Back. In anderen Städten laufe so etwas schon lange. Obwohl diese Dienstleistung schon seit vier Monaten angeboten wird, rufen trotzdem immer wieder Leute an, die sich informieren wollen, wie sie funktioniert, so Back.
Das System ist einfach: Eine halbe Stunde vor Fahrtantritt bestellt man unter der Telefonnummer 5381 die Fahrt und vereinbart die Abholhaltestelle. Im Taxi wird ein Ticket (wie im Stadtbus) gekauft und auf gehts zur Zielhaltestelle. Worauf Back immer hinweist: Die Fahrt geht von Bushaltestelle zu Bushaltestelle. „Wir bringen die Leute nicht vor die Haustür. Das macht der Bus ja auch nicht.“ Die Tickets rechne er dann mit den Stadtwerken ab.
Verlängerung um eine Stunde
Für das genannte Zeitfenster werde extra ein Fahrer abgestellt, sagte Peter Back. Bei Überschneidungen komme ein zweiter hinzu. Das wird in den kommenden Wochen vielleicht öfter vorkommen, denn während des Kissinger Winterzaubers werde an allen drei Tagen das Angebot um eine Stunde verlängert, also bis 23 Uhr. So können Musikliebhaber in aller Ruhe Konzerte im Kissinger Regentenbau genießen.
Die Testphase sei erst mal für ein Jahr von der Regierung von Unterfranken genehmigt worden, sagte Susanne Schmelzeisen. Sie rechnet ab Frühjahr mit einem steigenden Zuspruch und dass die Dienstleistung über das Jahr hinaus angeboten werde.
Das Anruf-Sammel-Taxi fährt freitags von 19 Uhr bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags jeweils von 14 Uhr bis 22 Uhr. Und zwar auf allen Linien der Stadtbusse, einschließlich Poppenroth und Albertshausen. Dorthin kostet die einfache Fahrt 5,60 Euro, auf den übrigen Linien 2,80 Euro. Wer eine gültige Kissinger Kurkarte hat, zahlt die Hälfte. An jeder Bushaltestelle der Stadtbuslinien gibt es einen Hinweis auf diese Dienstleistung mit Telefonnummer.