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BAD KISSINGEN: Autokennzeichen: Die schnelle Nummer

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Autokennzeichen: Die schnelle Nummer

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    Nummernschild mit einer Unbekannten: Im Hausener Geschäft ASR, in dem Autonummern geprägt werden, weiß man noch nicht genau, wie die neuen Wechselkennzeichen angefertigt werden. Soviel ist nur klar: Rechts wird eine zusätzliche Zahl angebracht.
    Nummernschild mit einer Unbekannten: Im Hausener Geschäft ASR, in dem Autonummern geprägt werden, weiß man noch nicht genau, wie die neuen Wechselkennzeichen angefertigt werden. Soviel ist nur klar: Rechts wird eine zusätzliche Zahl angebracht. Foto: Foto: Isolde Krapf

    Soviel ist klar: Das Wechselkennzeichen kommt. Ab 1. Juli 2012 können Autofahrer mit nur einem Nummernschild zwei verschiedene Fahrzeuge abwechselnd im Straßenverkehr bewegen. Doch dann ist's mit der Klarheit schon vorbei: Detaillierte Ausführungsbestimmungen haben die Zulassungsstellen noch nicht. Schilderhersteller wissen nicht, was sie künftig aufprägen müssen. Und die Bürger fragen sich, was ihnen die gesetzliche Neuerung eigentlich an Vorteilen bringt.

    Zunächst klingt es ja praktisch: Man hat künftig nur noch ein Kennzeichen zu Hause, das man nach dem Wochenendausflug vom größeren Familienauto an den kleinen City-Flitzer schraubt, um mit diesem am Montag zur Arbeit zu fahren. Oder man montiert es einfach ans Wohnmobil, wenn der Badeurlaub in Italien ansteht. Für den letzteren Fall konnte man aber bisher schon immer für ein paar Monate ein Saisonkennzeichen beantragen.

    Auch Motorradfreaks werden vermutlich lieber bei diesem saisonalen und steuerlich günstigeren Nummernschild bleiben, denn das Wechselkennzeichen darf zwischen PKW und dem heißen Ofen nicht hin- und hergeschraubt werden, sagt Robert Heinz, der Leiter der KFZ-Zulassungsstelle in Hausen. Es kann nämlich nur zwischen Fahrzeugen innerhalb ein und derselben EU-Klasse – also M1 (KFZ), L (Krafträder) und O1 (Anhänger) – ausgetauscht werden.

    Es rufen immer mal Leute an und wollen Näheres wissen, sagt Heinz. Genauere Infos aus dem Ministerium liegen in der Hausener Zweigstelle des Landratsamts Bad Kissingen aber noch nicht vor. Die Vorteile des ständigen Schilderwechselns liegen für Heinz nicht klar auf der Hand. „Wer's machen will, soll's machen“, sagt er und gibt zu bedenken, dass man ja Steuern und Versicherung deswegen immer noch für beide Fahrzeuge zahlen muss, obwohl man immer nur eines fährt. Versicherungen denken zwar über eine Art Rabatt nach, geklärt ist das jedoch noch nicht.

    Auch Jürgen Dürer, Leiter der Bad Neustädter Zulassungsstelle, findet die neue Schildervariante bislang „noch nicht so lukrativ“. Vorteile weiß er keine echten zu benennen, denn das Wechselkennzeichen ist, wenn überhaupt, ja nur für einen bestimmten Personenkreis interessant: Entweder hat jemand zwei Motorräder oder zwei Autos, die er abwechselnd nutzt. Oder aber einer der PKW steht in der Werkstatt, sagt Dürer. Dann ist das neue Nummernschild ein echter Hit, weil man es eben schnell auf den zweiten Wagen ummontieren kann.

    Kennzahl ist fest installiert

    Fraglich ist für Dürer auch noch, wie die Hersteller beim Anfertigen der neuen Autonummer mit der genormten Schilderbreite von 52 Zentimetern klarkommen, schließlich muss in der Ziffernreihe künftig ja eine Zahl mehr untergebracht werden. Denn das neue Schild besteht wie bisher aus der „Autonummer“, die jeweils umgesteckt werden muss. Fest installiert an beiden Fahrzeugen ist hingegen eine zusätzliche Kennzahl, die jeweils rechter Hand des Autoschilds zu finden ist.

    Wer auf das neue Wechselkennzeichen umsteigen will, muss am 1. Juli für die Antragstellung bei der Zulassungsstelle jedenfalls erst mal kräftig löhnen: Neben den 65 Euro Verwaltungsgebühren fallen auch noch 40 Euro für die zwei neuen Nummernschilder an. Kosten, die dem ein oder anderen hoch vorkommen mögen, aber andererseits muss man ja das Wechselkennzeichen eigentlich nur einmal beantragen.

    Eigentlich müssten jetzt auch schleunigst neue Schilder produziert und geprägt werden. Doch die Hersteller der neuen Auto-Insignien wissen noch nicht genau, wohin die Reise geht. Sollte die Nachfrage groß sein, könnte die Produktion vorübergehend boomen.

    Die Herstellung der Nummern bedeutet jedenfalls nach Angaben der in Hausen ansässigen Schilderfirma ASR erheblichen Mehraufwand, denn es muss wahrscheinlich mit extra Folien gearbeitet werden und man braucht vermutlich auch Spezialwerkzeug.

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