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BAD BOCKLET: Azurit eröffnet Hospiz-Apartment

BAD BOCKLET

Azurit eröffnet Hospiz-Apartment

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    Hospiz-Apartment im Azurit:Das Pflegezentrum in Bad Bocklet wird Vorreiter bei der hospizlichen Betreuung im Landkreis Bad Kissingen, unterstützt vom Hospizverein Bad Kissingen.
    Hospiz-Apartment im Azurit:Das Pflegezentrum in Bad Bocklet wird Vorreiter bei der hospizlichen Betreuung im Landkreis Bad Kissingen, unterstützt vom Hospizverein Bad Kissingen. Foto: Foto: Ursula Lippold

    Eine hospizliche Versorgung gibt es im Landkreis Bad Kissingen – noch – nicht. „Lediglich in Würzburg und Alzenau gibt es die für ganz Unterfranken“, sagt der Kissinger Palliativmediziner Dr. Reinhard Höhn, der zugleich Vorsitzender des Hospiz-Vereins Bad Kissingen ist. „Deshalb fangen wir jetzt mal an.“ Und damit meint der Arzt das Hospiz-Apartment im Azurit Pflegezentrum Bad Bocklet. Am 26. September wird die offizielle Eröffnung sein.

    Hospitzlicher Notstand

    In einem Zeitungsinterview beklagte Reinhard Höhn vor einiger Zeit den hospizlichen Notstand im Landkreis Bad Kissingen. Daraufhin habe sich Silvio Wiltschek bei ihm gemeldet und ihm vorgeschlagen, eine hospizliche Betreuung im Azurit Bad Bocklet einzurichten. Dort ist Wiltschek Einrichtungsleiter.

    Relativ schnell und unbürokratisch sei dieses gemeinsame Projekt umgesetzt worden, sagt Wiltschek im Gespräch mit dieser Zeitung. Das Apartment, ursprünglich ein Doppelzimmer, sei knapp 25 Quadratmeter groß, ist mit einem Pflegebett und anderem notwendigen Mobiliar ausgestattet, zu dem auch eine Wohn-Schlafcouch gehört, damit Angehörige hier auch übernachten können.

    Räumlich getrennt

    Die Bezeichnung „Hospiz-Apartment“ signalisiere eine Unterscheidung zur klassischen Hospizbetreuung, erklärt Wiltschek. Die sei nämlich räumlich getrennt von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Zudem werde dort jeden Monat neu geprüft, ob der Patient weiter im Hospiz verweilen dürfe. Das treffe für die hospizliche Betreuung im Azurit Bad Bocklet nicht zu, unterstreicht Wiltschek. Das Apartment befinde sich etwas separiert im Pflegezentrum im ersten Stock. Außerdem gebe es hier eine unbegrenzte Verweildauer ohne Begutachtung für die schwer kranken Menschen. Voraussetzung für die Aufnahme sei eine Pflegestufe, so Wiltschek. Wer aufgenommen wird, das entscheide der Hospizverein Bad Kissingen.

    30 ehrenamtliche Helfer

    Der Verein unterstützt das Azurit auch bei der psychisch-sozialen Betreuung der Schwerkranken. Zur Zeit habe der Hospizverein etwa 30 ehrenamtliche Helfer, sagt Reinhard Höhn. Diese Mitstreiter haben eine einjährige Ausbildung für die Betreuung von sterbenden Menschen erhalten. Sie seien keine Pflegekräfte, betont Höhn. Sie sind da, damit sich der Patient nicht alleine fühlt, reden mit dem Kranken, machen kleine Handreichungen.

    Das gehe deshalb nur ehrenamtlich, weil sich der Hospizverein Bad Kissingen lediglich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziere.

    Weiterhin zuständig für den Patienten sei der Hausarzt, sagt Reinhard Höhn. Es sei denn, seine Unterstützung als Palliativmediziner werde gewünscht, wenn es vor allem darum geht, unerträgliche Schmerzen des schwerkranken Menschen zu lindern.

    Mit diesem Hospiz-Apartment sind Hospizverein und Azurit Vorreiter im Landkreis Bad Kissingen. „Das ist ein Anfang“, ist Dr. Höhn froh über diese Entwicklung.

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