Die Bezirksdirektion der Continentale Versicherungsgruppe in der Theresienstraße gibt es jetzt seit 50 Jahren. Als Norbert Riemann 1972 hier anfing, war das mühsam. Als "gebürtiger Preuße" – er stammt aus Lemgo/Ostwestfalen – habe er sich erst im Landkreis Bad Kissingen einfinden müssen und dann allmählich einen soliden Kundenstamm aufgebaut.
Damals hieß die Versicherung noch Volkswohl-Krankenversicherung. Stammsitz war und ist Dortmund. Seinerzeit habe das Stammhaus sich Richtung Süden ausdehnen wollen, sagt er, und es wurde in Würzburg die erste Bezirksdirektion gegründet. Dort bewarb sich Riemann für ein paar Bezirke, die noch frei waren.
Entscheidung für Bad Kissingen
Für ihn war das nicht nur ein beruflicher Neuanfang, sondern eine Lebensentscheidung. Er war damals Zeitsoldat und hatte eine Familie gegründet. Er habe, wie er erzählt, zwei Möglichkeiten gehabt: bei der Bundeswehr einen sicheren Job weitermachen oder mit der Versicherung zunächst mal in eine unsichere Zukunft gehen. Er entschied sich für Letzteres, das heißt für Bad Kissingen. Dann holte er auch seine Familie hierher.
"Aus heutiger Sicht war es richtig, sich für die Versicherung zu entscheiden", sagt der Bezirksdirektor. Wenn man 50 Jahre in dieser Branche ist, sei dies ein "wertvoller Bonus", denn man habe sich einen Kundenstamm aufgebaut und dies bedeute, dass man Jahrzehnte lang Familien beraten hat und zu ihnen ein Vertrauensverhältnis aufbaute.
Der Continentale Versicherungsverbund hat inzwischen auch die Marken EUROPA und Mannheimer im Portfolio. Neben Krankenversicherungen spielen auch Lebens-, beziehungsweise Sachversicherungen eine Rolle. "Man kann also in die Breite verkaufen", sagt Riemann.
Agentur ist in den Jahren gewachsen
In all den Jahrzehnten ist auch die Agentur von Riemann und seinen Vertriebspartnern und -partnerinnen in der Theresienstraße stets gewachsen. Fing Riemann in den 1970er Jahren in einem ehemaligen Fotogeschäft auf 50 Quadratmetern Fläche an, so umfassen die Geschäftsräume heute 160 Quadratmeter auf drei Etagen. Aktuell arbeiten dort, laut Riemann, fünf hauptamtliche Kräfte, ein Auszubildender, beziehungsweise eine Auszubildende sowie eine 450-Euro-Kraft.
Und wie geht's weiter? Eigentlich wäre die Übergabe der Geschäftsleitung längst fällig, sagt der 72-Jährige angesichts seines Alters schmunzelnd. Aber er sieht der Zukunft positiv entgegen, sagt er, denn seine Tochter, die auch in der selben Branche arbeitet, finde sich gerade in alles ein und werde die Agentur in absehbarer Zeit übernehmen.