Stolz blickt die Bank Schilling mit Stammsitz in Hammelburg auf ihre 90-jährige Geschichte zurück. Die Privatbank ist einer der größten Arbeitgeber in Hammelburg. Zum kleinen Jubiläum lud das Unternehmen 250 Kunden aus vier Filialen ein. Im Heinrich-Köppler-Haus hielt Finanzexperte Phillipp Vorndran einen Vortrag über die Entwicklung von Sparguthaben zu Niedrigzins-Zeiten (wir berichten noch).
Über die Jahre hat sich das Bankhaus Schilling von einer ursprünglich kleinen Einzelfirma zu einer geschätzten Bankadresse mit 330 Mitarbeitern in der Unternehmensgruppe entwickelt. Die Privatbank im Familienbesitz verfügt über 14 Filialen und drei Geschäftsstellen in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Die Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe liegen in der Vermögensbetreuung, im Rentenhandel, Kreditgeschäft, Immobilien, Leasing sowie Versicherungsmakler/Riskmanagement. Das Dienstleistungsprogramm, das die Bank Schilling heute ihrem Kundenkreis bietet, ist das einer klassischen Privatbank.
Am 13. März 1923 gründete Josef Schilling die Bank Schilling in Hammelburg. In den Folgejahren wird die Bank vom Bankier Josef Schilling und dem Einzelprokuristen Hans Leikauf geleitet und aufgebaut.
Die ersten 30 Jahre der Unternehmensgeschichte waren von besonders entscheidenden Geschehnissen geprägt. Zwei Inflationen, ein Weltkrieg und heftige Wirtschaftskrisen bereiteten dem Stand der Privatbankiers eine schwierige Existenzgrundlage.
1955 tritt Karl Schilling, der Sohn des Firmeninhabers, nach erfolgter Ausbildung als Diplom-Volkswirt in das Unternehmen ein. Der Personalbestand beträgt inzwischen 13 Personen. 1958/59 wurde die Bank in eine Offene Handelsgesellschaft und im Jahr 1996 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
1965 scheidet Leikauf aus der Firma aus und ist für die nächsten drei Jahre nur noch beratend tätig. Im Jahre 1965 fand sich aus dem Kreise der Geschäftsfreunde mit Theodor Adam Schmitt ein geeigneter Nachfolger. Er baute das Bankhaus mit seinem unbegrenzten Einsatz und seiner hohen fachlichen Kompetenz zu einer regional bedeutenden Unternehmensgruppe aus. 1968 verstirbt Bankgründer Josef Schilling. Am 31. Dezember 1979 scheidet der Gesellschafter Karl Schilling aus der Gesellschaft aus. Ein Jahr später steigt die Mitarbeiterzahl erstmals auf 100 Personen. Am 30. Juni 1983 tritt der Sohn des Inhabers, Hubert-Ralph Schmitt, als Gesellschafter in die Bank ein.
2007 verstirbt der Mentor und Aufsichtsratsvorsitzende Theodor Adam Schmitt im Alter von 78 Jahren. Ein überaus erfülltes Leben eines erfolgreichen und leidenschaftlichen Unternehmers mit großer Aktivität geht damit zu Ende. Hubert-Ralph Schmitt hält im Zuge der Nachfolge 100 Prozent des Aktienkapitals der Bank. Diese Inhaberverhältnisse haben sich auch bis heute nicht verändert.
Weiter lege das Hammelburger Bankhaus als inhabergeführte Privatbank vor allem Wert auf eine persönliche Beratung und Begleitung ihrer Kunden. „Die Bank lebt auch von den Erfahrungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden“, zitiert die Firmenchronik Hubert-Ralph Schmitt, Mitglied des Vorstandes. Die Werte und Grundsätze, die der Tätigkeit zugrunde liegen, würden noch genauso wie vor 90 Jahren gelten: „Menschlichkeit, Unabhängigkeit und Unternehmergeist.“