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Basalt für den Autobahnbau

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Basalt für den Autobahnbau

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    In der Zeit, wo die Bauern an ihren Gespannen noch eisenbereifte Holzräder hatten, da haben sie ihre Straßen selber in Ordnung gehalten. Die aufgelesenen Feldsteine wurden jeweils im Spätherbst mit der Hand zerkleinert und am Weg aufgeschüttet. Durch die Eisenbereifung der Gespanne verdichteten sich die Steine zu einer guten Straßendecke.

    Anders war das bei den befestigten Waldwegen im Staatsforst. Dort wurden im Lohnverfahren die Steine von einem Basaltküppel für den Straßenbau verwendet. Die Basaltsteine wurden von der Hand zerschlagen und mit Pferdefuhrwerken auf die weit entlegenen Forstwege gefahren. Für manchen Fuhrwerker entstand ein schöner Nebenverdienst.

    Zur Linderung der wirtschaftlichen Not in der Rhön hatte im Jahr 1926 der Regierungsrat und Landtagsabgeordnete der Bayerischen Volkspartei, Alfons Probst aus Hammelburg, im Bayerischen Landtag einen Beschluss durchgesetzt, dass auf Staatskosten eine Anlage zur maschinellen Zerkleinerung von Basalt gebaut werden sollte. Alfons Probst war der Mann von der Politikerin Dr. Maria Probst.

    Im Jahre 1927 konnte mit dem Bau des Basaltwerkes begonnen werden und eineinhalb Jahre später war der Betrieb angelaufen. Die Betriebsleitung wurde dem Forstamt Stangenroth übertragen. Für lange Zeit waren in dem neuen Basaltwerk über 30 neue Arbeitsplätze entstanden.

    Von dem maschinell zerkleinerten Basaltschotter brauchte der Staatsforst für seine Waldwege nur zehn Prozent, die größere Menge wurde an die Kommunen und die freie Wirtschaft verkauft. Aber im Jahre 1968 setzte der verschärfte Wettbewerb mit anderen Basaltwerken ein. Seitdem hatte das Stangenröther Basaltwerk mit finanziellen Verlusten zu kämpfen und wurde 1971 an die Firma Albert und Sohn aus Eltingshausen verpachtet. Durch die notwendige Rationalisierung gibt es heute dort nur noch sechs Arbeitsplätze.

    Wegen des starken Wassereinbruchs in der Abbaugrube musste bei einer Tiefe von 100 Meter der Basaltabbau aufgegeben werden. An dieser Stelle ist ein neuer See entstanden, der eine Tiefe von 50 Metern hat. Diese frühere Abbaugrube darf nicht verfüllt werden und muss als Biotop erhalten werden.

    Der Abbau von Basaltsteinen konnte trotzdem weitergehen, weil es in einer Entfernung von 800 Metern ein weiteres Basaltvorkommen gibt. Dieses Vorkommen hat zwar nur eine Höhe von 30 Meter, es ist ein abgeworfenes Gestein aus einem vulkanischen Schlot mit viel Abraum. Das Gestein selber hat eine sehr gute Qualität.

    Für den Straßenbau und dem Bau von Gleisanlagen ist der Basalt ein unentbehrlicher Rohstoff geworden. So werden gegenwärtig im Jahr 150 000 Tonnen Schotter vom Basaltwerk Stangenroth für den Autobahnbau auf der Strecke Schweinfurt-Meiningen gebraucht.

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