So ist es immerhin schon ein Jahr her, dass Rektor Harald Bötsch die Idee des Elternbeiratsmitglieds Klaus Beck aufgriff, der Volksschule einen Namen zu geben.
"Im Moment ist noch kein Name gefunden", sagt Ines Wilm, die seit einem Vierteljahr neue Elternbeiratsvorsitzende der Schule ist. Sie selber hat zwecks Namensfindung die Nüdlinger Ortschronik gewälzt. Allerdings ohne zu einem überzeugenden Ergebnis gekommen zu sein.
Nach Auskunft von Rektor Bötsch stehen derzeit zehn bis zwölf Namen zur Debatte. Nennen möchte er sie nicht. Er sei aber immer noch offen für weitere Vorschläge. Auch aus der breiten Bevölkerung. Bötsch: "Vorschläge kann jeder machen." Im Nachhinein solle niemand sagen können, er habe keine Möglichkeit gehabt, seine Ideen einzubringen, so Bötsch weiter. Der Rektor betont, dass eine Namensgebung eine Entscheidung auf lange Sicht sei. "Den Namen hat man dann ja für immer."
Wichtig ist dem Rektor deshalb ein breiter Konsens von Schülern, Eltern und Lehrern. Im Moment würden die aktuellen Vorschläge in den Schulklassen diskutiert. Bei weiteren Ideen solle ein Bezug des möglichen Namenspatrons zu Nüdlingen schon vorhanden sein, sagt Bötsch. Die Nüdlinger Volksschule könne nun mal leider nicht auf ehemalige Schüler zurückgreifen, die es zum Nobelpreisträger gebracht hätten, wie etwa das Kissinger Gymnasium mit seinem großen Sohn Jack Steinberger.
Bötsch selbst hat auch noch einen Namen im Kopf, den er aber niemandem sagen will. In Frage kämen aber auch Kinderbuch-Autoren. Wie wär's mit Astrid Lindgren? Der Vorschlag sei noch nicht gemacht worden, sagt Bötsch. Im Gegensatz etwa zu Bernhard Kast, der als Namenspatron neben anderen genannt werde.
Bernhard Kast war von 1790 bis 1810 katholischer Pfarrer in Nüdlingen. Das Besondere: Pfarrer Kast gründete anno 1800 die erste Schule in Nüdlingen. Zu diesem Zweck ließ er das Erdgeschoss jenes Teils der Nüdlinger Kirchenburg zur Schule umbauen, in dem jetzt das Heimatmuseum untergebracht ist. Und die Volksschule ist heute im Neubau zu Füßen der Hunburg untergebracht.
Die Namensgebung sei natürlich eine schulinterne Sache, sagt Nüdlingens Bürgermeister Günter Kiesel. Er hoffe aber auf einen Namen, "der sinnvoll ist".
Bis Anfang März hat Rektor Bötsch Schülern, Eltern und Lehrern Zeit gegeben, um zu einem Ergebnis zu kommen. "Dann muss der Vorschlag noch den Segen des Nüdlinger Gemeinderats bekommen", so der Rektor weiter. Zum Ende des laufenden Schuljahres soll dann der offizielle Antrag zur Namensgebung über das Staatliche Schulamt bei der Regierung auf dem Tisch liegen.