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BAD KISSINGEN: Das Kurorchester sucht sich seinen künftigen Chef selber aus

BAD KISSINGEN

Das Kurorchester sucht sich seinen künftigen Chef selber aus

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    (lip) Nur wenige Kurorte in Deutschland können sich rühmen, noch ein eigenes Kurorchester zu haben. Bad Kissingen gehört zu diesen wenigen. Hier erfreuen 13 Musiker mehrmals täglich Kurgäste, Touristen und Einheimische mit ihren schwungvollen Melodien.

    Jetzt steht eine wichtige Entscheidung an: Der bisherige Leiter Jaroslav Drasil geht Mitte des Jahres in den Ruhestand. Seine Nachfolge will gut vorbereitet sein, denn immerhin gibt das Kurorchester an die 700 Konzerte im Jahr und hat 600 Stücke in seinem Repertoire. Und es hat sich in 170 Jahren einen guten Ruf erarbeitet. Also eine Herausforderung für den neuen Leiter. Oder die neue Leiterin, denn unter den vier Bewerbern, die in die engere Auswahl kamen, ist auch eine Frau.

    Und damit auch das Publikum sein Votum für die Nachfolge mit abgeben kann, hat die Staatsbad GmbH beschlossen, dass sich die vier Bewerber jeweils in einem Frühkonzert vorstellen.

    • Yaroslav Mentsinsky: Schon am Mittwoch, 27. Januar, wird um 10.30 Uhr im Rossini-Saal der Startschuss gegeben, mit Yaroslav Mentsinsky am Dirigentenpult. Der 31-jährige Geiger stammt aus der Ukraine, wo er Musik studierte. Seinen Magisterabschluss machte er an der Musikhochschule Lübeck. Mentsinsky spielte im Opernstudio-Orchester der Nationalakademie in der Ukraine und war 2001 bis 2004 Mitglied bei der „Jungen Philharmonie Köln“. Von 2007 bis 2009 war er Stimmführer der zweiten Violine bei der „Philharmonie der Nationen“ unter Justus Frantz. Seit vergangenem Jahr ist Yaroslav Mentsinsky Gast-Konzertmeister bei der Sinfonietta Bulgaria-Tour in Deutschland.

    • Hristo Maritchkov: Ebenfalls Geige spielt der aus Bulgarien stammende Hristo Maritchkov. Er machte in diesem Fach seinen Diplomabschluss am Staatskonservatorium Sofia. Von 1977 bis 1981 war der heute 58-Jährige Erster Geiger im Bulgarischen Kammerorchester. Danach spielte er als Stehgeiger in verschiedenen deutschen Kurkapellen, so in Bad Lauterberg, Bad Harzburg und Bad Hersfeld. Seit 2002 ist Maritchkov Aushilfe am Staatstheater Wiesbaden und ging 2006 mit den Frankfurter Sinfonikern auf Korea-Tournee. Er stellt sich am Freitag, 29. Januar, beim Konzert um 10.30 Uhr im Rossini-Saal vor.

    • Dominik Szewczyk: Gleich drei Instrumente spielt der aus Polen stammende Dominik Szewczyk: Violine, Bassgitarre und Saxofon. Seinen Diplomabschluss machte der 43-Jährige an der Musikakademie Krakau im Hauptfach Violine. Von 1994 bis 2000 war er Kapellmeister im Kurorchester Bad Meinberg, Bad Bevensen und Bad Steben. Bis 2006 war er dann Aushilfe bei den Hamburger Symphonikern und dem Klassik Philharmonie-Orchester Hamburg. Seither macht Dominik Szewczyk Elternzeitvertretung an der Musik-Waldorfschule in Lüneburg im Fach Violine. Sein Können stellt er am Dienstag, 2. Februar, um 10.30 Uhr im Rossini-Saal unter Beweis.

    • Elena Iossifova: Aus Bulgarien stammt die 30-jährige Geigerin Elena Iossifova. Ihren Diplomabschluss machte sie am Mozarteum Salzburg. Sie war mehrfach Stipendiatin beim „Music-Forum Young Classic World“, zuletzt 2005 bis 2008 mit Leihgabe einer Violine von „Joseph Guarnerius“. Von 2001 bis 2004 war sie Mitglied im Orchester der Tiroler Festspiele. 2005 gründete sie ein eigenes Musikensemble mit Namen Astapiel. 2006 bis 2007 spielte Iossifova im Südthüringischen Kammerorchester, anschließend arbeitete sie als Lehrerin für Violine an der Musikschule Schmalkalden. Seit 2009 ist Iossifova Mitglied des Savitra Kammerorchestra in Slowenien und gibt Solo- und Kammerkonzerte in Serbien, Ungarn, Österreich, Italien und Deutschland.

    Nach diesem letzten Bewerber-Konzert am Freitag, 5. Februar, um 10.30 Uhr in der Wandelhalle dürfen die Konzertbesucher mit einem vorbereiteten Stimmzettel ihren Favoriten wählen. Die Entscheidung allerdings treffen letztlich die Musiker des Kurorchesters gemeinsam mit Kurdirektor Gunter Sauer und Veranstaltungsleiterin Jutta Dieing. Denn „die Musiker und der Dirigent müssen in den nächsten Jahren zusammenarbeiten“, sagte Dieing.

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