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BAD KISSINGEN: Der Kissinger Diakonie drohte die Insolvenz

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Der Kissinger Diakonie drohte die Insolvenz

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    Neue Eigentümer: Die Diakonie Schweinfurt – im Bild Vorstand Jochen Keßler-Rosa und Barbara Mayerhofer, die der Geschäftsführung angehört – übernimmt die Einrichtungen der Kissinger Diakonie. Im Hintergrund das Pflegeheim Katharinenstift, ein Kernproblem der Kissinger.
    Neue Eigentümer: Die Diakonie Schweinfurt – im Bild Vorstand Jochen Keßler-Rosa und Barbara Mayerhofer, die der Geschäftsführung angehört – übernimmt die Einrichtungen der Kissinger Diakonie. Im Hintergrund das Pflegeheim Katharinenstift, ein Kernproblem der Kissinger. Foto: Foto: Siegfried Farkas

    In wirtschaftlicher Schieflage befand sich das Diakonische Werk Bad Kissingen bereits seit einigen Jahren. Die gestiegenen Kosten eines Bauprojekt rund um das auf stark hängigem Gelände angesiedelte Pflegeheim Katharinenstift lasteten schwer auf der örtlichen Diakonie.

    Weil gleichzeitig die Auslastung des Pflegeheims nicht ausreichte, wurde die wirtschaftliche Situation offenbar immer dramatischer. Die Lösung kommt aus der Nachbarschaft: Das Diakonische Werk Schweinfurt übernimmt die vier Einrichtungen der Kissinger. Nach den Worten von Jochen Keßler-Rosa bewahrte sie die Kissinger Diakonie damit vor der Insolvenz.

    Mitarbeiter behalten Stellen

    Keßler-Rosa ist Vorstand des Diakonischen Werks Schweinfurt und seit einigen Jahren gleichzeitig Geschäftsführer der Diakonie Bad Kissingen. Er überbrachte die Nachricht von der Übernahme des Pflegeheims Katharinenstift, der daneben angesiedelten Seniorenwohnungen Katharinenstift, des Sinnberg-Kindergartens und der Migrationsberatung am Freitag den Betroffen. Die Beschäftigten des Pflegeheims hätten die Botschaft „mit großer Erleichterung“ aufgenommen, erklärte Keßler-Rosa hinterher.

    Die 48 Mitarbeiter, die zusammen 30 Vollzeitstellen belegen, behalten ihre Arbeitsplätze. Auch die Tariftreue bei der Bezahlung werde nicht in Frage gestellt, betonte Keßler-Rosa. So etwas gebe es bei der Diakonie Bayern nicht.

    Verbesserung für Kindergarten

    Die Leistungen der Kissinger Einrichtungen an Pflege und Betreuung sollen erhalten bleiben, hieß es am Freitag. Für den Sinnberg-Kindergarten werde eine „deutliche bauliche Verbesserung“ angestrebt. Die Migrationsberatung werde organisatorisch in die Sozialen Dienste der Diakonie im Dekanat Schweinfurt integriert.

    Die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks Bad Kissingen hatte dem Übergang von Immobilien, Einrichtungen und Mitarbeitern zuvor einstimmig ihren Segen erteilt. So bleibe in Bad Kissingen weiterhin Diakonie drin, wo Diakonie drauf steht, erklärte laut einem Bericht aus der Versammlung Pfarrer Jochen Wilde. Er ist zusammen mit Stadtrat Klaus Lotter Vorsitzender des Diakonischen Werks Bad Kissingen.

    Für den Übergang des Eigentums erhält das diakonische Werk Bad Kissingen von der Diakonie Schweinfurt eine Ablöse von 1,8 Millionen Euro. Nach Keßler-Rosas Angaben kann sie sich damit ihrer „Hauptbelastung entledigen“.

    Ursache der Probleme ist nach Jochen Keßler-Rosas Einschätzung nicht alleine die wegen der Teuerungen beim Bau drückende Schuldenlast. Die Auslastung des Pflegeheims sei mit 70 Prozent einfach zu gering. Die Pflegesätze seien jeweils mit rund 95 Prozent Auslastung kalkuliert. Der Pflegebedarfsplan des Landkreises, sagt Keßler-Rosa, habe die Entwicklung auf diesem Sektor offensichtlich nicht treffend beschrieben.

    Die Übernahme der Bad Kissinger Einrichtungen sei für die Schweinfurter Diakonie „schon ein Kraftakt“, bestätigte Jochen Keßler-Rosa auf Nachfrage. Die evangelische Landeskirche habe deshalb zu den 1,8 Millionen Euro eine namhafte Summe beigesteuert.

    Das Diakonische Werk Schweinfurt war bereits vor der aktuellen Übernahme bereits selbst mit Einrichtungen wie dem Theresienstift oder mit der ehemaligen Kinderheilstätte an der Salinenstraße in Bad Kissingen vertreten.

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