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Der Untergang der Erde ist nicht aufzuhalten

Hammelburg

Der Untergang der Erde ist nicht aufzuhalten

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    Der Untergang der Erde ist nicht aufzuhalten
    Der Untergang der Erde ist nicht aufzuhalten Foto: FOTO CHRISTOPH NAUMANN

    Hammelburg (nauc) "Ich bin fest überzeugt, dass wir nicht alleine im Universum sind", sagt die Figur des Außerirdischen-Verrückten George Adamski im Prolog des Stückes "Wasserstoff 21" von Coline Serrau. Die sozialkritische Tragikomödie, die unter dem Namen "Hase Hase" besser bekannt ist, brachte die Theatergruppe am Frobenius-Gymnasium mit großem Erfolg auf die Bühne.

    Und so unrecht hat Adamski (gespielt von Julia Simon) nicht - zumindest im Theaterstück: Denn Hase Hase, der jüngste Sohn der Familie Hase, ist tatsächlich ein Außerirdischer. Unbemerkt war er in eine Pariser Familie eingepflanzt worden, um der Selbstzerstörung der Menschheit entgegenzuwirken.

    In den ersten Szenen scheint noch alles in Ordnung zu sein: Stets sieht der Zuschauer die Familie am Küchentisch versammelt, wo man sich Erlebnisse austauscht. Dass in Wirklichkeit einiges verquer läuft, wird bereits in den kuriosen Fernsehnachrichten deutlich, wenn der Nachrichtensprecher beginnt: "Meine Damen und Herren. Alles ist in Ordnung." Dieser Satz, gesprochen von Armin Zeitz durch den Rahmen eines alten Fernsehers (ein großes Lob gilt dem Bühnenbild), ließ das zuerst belustigte Publikum stutzig werden. Auch weitere zwischen die Küchenszenen eingeschobene, nachdenkliche Monologe der Hauptcharaktere um Mutter und Vater Hase, Hase Hase und Sohn Bebert gaben zu verstehen, dass nicht alles Komische auf der Bühne fröhlich-heiter aufzufassen war.

    Völlig unerwartet stirbt aus Sicht der Familie Hase Hase bei einer vermeintlichen Bombenexplosion: Der Rat der Außerirdischen war der Meinung gewesen, dass der Einsatz zur Weltverbesserung aussichtslos geworden sei. Sie beorderten ihren getarnten Entwicklungshelfer Hase zurück. Der Untergang der Erde sei nicht mehr länger aufzuhalten.

    In einer derartigen Krisenzeit wird die Familie von der dominanten Mutter Hase zusammengehalten. Marieluise Beichel gelang es, das energische Wesen der Mutter glaubhaft und zugleich höchst liebenswürdig zu verkörpern. Die Familie Hase wird in diesem Chaos zum Spiegel der gesamten Weltbevölkerung. Die Lage eskaliert, als die ganze Familie Hase ihren gefangen Sohn Bebert befreien will und dabei selbst von Soldaten gefasst wird. Wie durch ein Wunder lassen die Killer aber die Gewehre sinken, strömen in die Küche der Familie, trinken Sekt und feiern. Gerade der Schluss des Stückes gibt seine Bedeutung nicht vollständig preis. Der Zuschauer wird angeregt, nach eigenen Erklärungen zu suchen. Klar ist dagegen: Den Außerirdischen ist es zu verdanken, dass Liebe und Frieden über Hass und Gewalt gesiegt haben.

    Ausdrucksstark hat Daniel Althoff die Hauptrolle als Hase Hase bewältigt. Burkhard Fenn als Vater Hase gelang es, besonders die komödienhaften Züge des Stückes herauszuarbeiten. Die Rolle des ruhigen Sohnes, der es aber faustdick hinter den Ohren hat, war mit Eugen Evtouschenko gut besetzt. Einzigartig spielten Brigitte Müller und Ricarda Härtl: Sie schrien, prügelten und randalierten auf der Bühne. Das Publikum war begeistert.

    Sabine Holzinger gefiel mit ihrem komödiantischen Talent in der Rolle der Nachbarin Frau Duparri. Zum Erfolg des Stückes trugen aber auch die kleinen Auftritte bei: Katharina Elsässer als Tochter Hase, Julia Eiben, Sarah Binder und Anne Vogel als Soldaten. Johannes Wittmer war als schwarzer Bote nur kurz auf der Bühne zu sehen, hatte dafür aber hinter den Kulissen noch die Technik zu bedienen. Lob gebührt Regisseurin Sophie Graenzer für die nervenaufreibende Betreuung der Theatergruppe.

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