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MACHTILSHAUSEN: Diese Kuh macht nicht muh

MACHTILSHAUSEN

Diese Kuh macht nicht muh

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    Mit den bunten Vierbeinern aus Plexiglas in den jeweiligen Landesfarben drücken europäische Milchbauern aus 17 Nationen ihren Protest gegen den neuerlichen Preisverfall bei der Milch aus. Im Landkreis Bad Kissingen zeichnet der Kreisverband des Bundesverbands Deutscher Milchvieherzeuger (BDM) für die tierische Protestaktion verantwortlich.

    Die Kuh bei Machtilshausen hat stellvertretender Vorsitzender Alfred Greubel (Elfershausen) aufgestellt. Vorsitzender Jürgen Förg aus Einraffshof ziert seinen Hof mit dem zweiten Exemplar im Landkreis und besucht damit auch Kindergärten. Greubel und Förg gehören mit rund 100 Milchkühen zu den größten Betrieben im Landkreis Bad Kissingen.

    „So kann es nicht weitergehen“, beschreibt Förg die Milchpreispolitik und die Folgen für seinen Berufsstand. Nach einer Teuerungswelle sei man im November und Dezember endlich der Forderung nach 40 Cent pro Liter Milch nahe gekommen. Durch ein geringes Überangebot sinke der Milchpreis, den die Erzeuger erhalten, jedoch wieder. Im Landkreis liege er zwischen 34 und 36 Cent, in Norddeutschland habe er mit 30 Cent schon wieder den Tiefpreis von vor einem Jahr erreicht. Und dies, obwohl die Erzeugerkosten im vergangen Jahr um rund acht Cent gestiegen seien. Der BDM fordert 40 Cent je Liter, was dem Tierhaltern einen Stundenlohn von etwa 10,50 Euro garantiere. Alles was unter dem Verkaufspreis liege, sparten sich Landwirte mit ihren Angehörigen mühsam ab. Stundenlöhne von drei bis vier Euro seien in der Branche keine Seltenheit.

    Betriebsaufgaben drohen

    Mit dem Preisanstieg letztes Jahr schien es so, als ob die ständigen Selbstzweifel in der Milchwirtschaft vom Tisch seien. Nun drohten weitere Betriebsaufgaben, fürchtet Jürgen Förg. Für die Zukunft fordern die Landwirte eine flexible Milchquote, die in gewissen Zeiträumen der Nachfrage angepasst wird. Die geplante Abschaffung der Milchquote 2015 lehnen die Landwirte ab. „Dann wird wieder auf Teufel komm raus produziert“, sagt Förg.

    Er rechnet damit, dass sich weitere der gut 40 Mitglieder des BDM-Kreisverbands eine Protestkuh zum Preis von 500 Euro zulegen.

    Die vom BDM vermittelte Plexiglas-Kuh heißt Faironika. Sie verkörpert die Forderung nach fairer Milch. Fair steht für Förderung und Erhalt der heimischen Kulturlandschaft, Arbeitsplatzerhalt im ländlichen Raum, Interessante Entwicklungschancen mit fairen Marktpreisen und Reine Produkte für und aus Deutschland mit Zukunft.

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