Stadtbaumeister Detlef Mohr erläuterte dem Stadtrat die Notwendigkeit der 64 auf 30 Meter großen Halle. Sie ersetze zwei in die Jahre gekommene Gebäude und sei drei Meter höher als bisher. Auf Intervention von Walter Bay räumte Mohr ein, dass die bebaute Fläche damit wachse und somit die Wasserverdrängung bei Hochwasser. Dies wäre inkonsequent, weil man neulich der Firma Müller die Erweiterung des Baumarktes am Weiten Weg untersagt habe, kritisierte Bay.
"Beide Fälle sind nicht zu vergleichen", betonte Bürgermeister Ernst Stross. Schließlich komme die Keß-Halle zwischen bestehende Bebauung ohne Neuaufschüttung. Angesichts der Hochwasserverdrängung durch den Deichbau an der Saale in Bad Kissingen nähmen sich alle Projekte saaleabwärts bescheiden aus, sagte Dritter Bürgermeister Reimar Glückler. Weil das Sägewerk sonst keine Expansionsmöglichkeit mehr hat, stimmte der Stadtrat dem Bau der Halle zu.
Prüfen will der Stadtrat, ob für den Bau einer Produktionshalle der Firma LBG zur Herstellung von Lüftungsschächten im Gewerbepark Westheim eine Genehmigung vorlag. Möglicherweise handele es sich um einen "fliegenden Bau" (Stadtbaumeister Mohr), der ähnlich einem Festzelt nach Bedarf wieder abgebaut werden kann und für den die Auflagen weniger streng sind. Bis zur Prüfung zurückgestellt wurde der Antrag zur Anbringung eines Werbeschildes an der Halle.
Keinen Präzedenzfall möchte der Stadtrat bei der Ablösung von Parkplätzen durch Gewerbetreibende schaffen. Pia und Mathias Schiebel wollten für die Einrichtung eines Kosmetikstudios in ihrem Nebengebäude in der Von-Hess-Straße einen Parkplatz auf dem Parkdeck mieten. Bei einer Zusage könnte das Schule machen, fanden die Räte.
Der Forellenhof bei Diebach wird wohl um einen Küchenanbau für das Reiterstübchen wachsen. Einige Stadträte äußerten sich skeptisch und wollten wissen, ob eine Gaststättenkonzession vorliegt. Weil es nur um die baurechtliche Beurteilung ging, stimmten die Stadträte aber zu.
Noch gedulden müssen sich Gäste, bis sie vor dem neuen Bistro in der Kissinger Straße im Freien sitzen dürfen. Der Stadtrat möchte die Möglichkeiten, 20 Stühle in der beengten Lage aufzustellen, erst begutachten.
Kleineren Bauvorhaben gab der Stadtrat seine Zustimmung. Durch gingen auch der Bau einer Leergut-Station am Lidl-Markt in der Fuldaer Straße und der Neubau eines Einfamilienhauses durch Joachim und Renate Falkenberg in Diebach.