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LESERFORUM: Elisabeth Stoll: Im Himmel wird nicht geheiratet

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Elisabeth Stoll: Im Himmel wird nicht geheiratet

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    Zu Diskussion und Berichterstattung über die Suspendierung von Pfarrer Michael Sell aus Hammelburg schreibt eine Gruppe von insgesamt zwölf katholischen Christen:

    Mit Bedauern und Bestürzung haben wir das Aussteigen des Hammelburger Pfarrers aus der größten Lebensaufgabe, die einem Menschen anvertraut werden kann – nämlich viele Menschen zu Gott zu bringen, und sei es in der letzten Stunde ihres Daseins – zur Kenntnis genommen.

    Mit ebensolchem Bedauern stellen wir aber auch fest, dass nicht wenige unserer Glaubensgeschwister nicht mehr erkennen, welch ein kostbares Gut unsere Kirche mit den bewusst zölibatär lebenden Menschen in Händen hält.

    Der Zölibat symbolisiert nämlich bereits jetzt die für uns alle kommende Lebensform, in der wir einmal stehen werden, wenn unser irdisches Leben endet, denn Jesus selbst sagte: „Im Himmel werden sie weder heiraten noch verheiratet werden, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.“ (Matthäus 22,30 – 31).

    Jetzt aber brauchen viele von uns noch das stärkende Band von Ehe und Familie, und wir alle benötigen ihre zukunftspendende Fruchtbarkeit für die ganze Gesellschaft, wobei wir auch bedenken sollten, dass sehr viele Menschen unfreiwillig (zum Beispiel Alleinerziehende, Witwer, Witwen, Waisen) auf dieses Band verzichten müssen und Hilfe durch andere brauchen. Jahrhundertelang schenkt uns unsere Kirche im Priester eine Gestalt, die Jesu Stelle auf dieser Erde sichtbar und wahrhaft vertritt:

    1. In der Besorgtheit, um die Not vieler Menschen, nicht nur um die Not einer einzigen Familie.

    2. Im Freisein von allen weltlichen Bindungen, um dorthin geschickt werden zu können, wo die Not am größten ist.

    3. In der unermüdlichen Arbeit eines geistigen Rettungswesens, um allen Seelen zu helfen, ihre ewige Zukunft bei Gott zu gewinnen, anstatt sie zu verlieren.

    Alle Priester und Ordensleute, die ihr Treueversprechen hielten und halten, helfen uns, den Laien, unser eigenes Treuegelöbnis in Ehe und Familie ganz ernst zu nehmen und bis zum Grab zu halten. Dafür danken wir ihnen.

    Denken wir aber auch daran, dass unsere Priester eine Umgebung der Stützung und Ermutigung brauchen, um nicht von dieser priesterlichen Aufgabe abgezogen zu werden. Konkret könnte solches Stützen z. B. darin bestehen, unsere Priester einfach einmal zum sonntäglichen Mittagessen einzuladen, um sie wenigstens ein Stück familiäre Geborgenheit und unsere Wertschätzung erfahren zu lassen.

    Vor allem sollte für uns Laienchristen gelten, immer neu für sie zu beten, damit sie stark bleiben im Meer aller Anfechtungen. Dass sie sich dem hohen Wert ihrer priesterlichen Berufung und den damit verliehenen geistlichen Vollmachten bewusst sind.

    Allein durch das Wort eines Priesters, nicht durch das Wort irgendeines anderen Menschen, lässt sich Gott in der Kleinheit der Hostie unsichtbar auf unsere Altäre ziehen, um uns zu ehren und uns zu dienen. „Ich bin unter euch wie einer, der dient (Lk 22,28)“, sagte Jesus und wollte das dienende Werk der Wandlung zum immer Besseren fortsetzen bis ans Ende der Welt durch seine Priester, die auserwählten Sonderbeauftragten Gottes.

    Elisabeth Stoll, 97866 Bad Kissingen
    Dieter und Monika Hein, Würzburg
    Hermann und Gertrud Halbleib, Würzburg
    Hendryk und Marlena Kempinski, Würzburg
    Jan und Johanna Kuder, Bad Kissingen
    Daniela Kissner, Saal Walter und Johanna Albert, Steinach

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