Das Rad ist schon längst erfunden, die perfekte Klosettbürste auf Hightech-Niveau doch erst jetzt. Dieser Meinung jedenfalls ist Daniel Wehner aus Wartmannsroth. Gerade sind die Patente für seine neue Silikon-Toilettenbürste über die Bühne.
„Mein Erfindergeist erwachte, als ich dem Fliesenleger bei seiner Arbeit zusah“, erzählt der Zimmermann. Als dieser nämlich die Silikonfugen reinigte, brauchte er nur ein wenig Wasser darüber zu kippen und schon waren diese Fugen blitzblank sauber. Da sei ihm der zündende Gedanke gekommen, erzählt Wehner. Denn damals fiel ihm sogleich eine weitere tolle Anwendung für das wasserabweisende Silikon ein: die Klosettbürste.
Vorbei soll es mit den unhygienischen herkömmlichen Klosettbürsten sein, nahm sich Wehner vor. Denn die seien wahre Brutstätten für krankmachende Bakterienkeime, wenn noch Reste vom Reinigen der Klosettschüssel an den Borsten haften. Das sei vor allem in Krankenhäusern und Altenheimen eine nicht zu unterschätzende Gefahr.
Weil das Spülwasser der Toilette alle Rückstände problemlos von seiner neuen Klosettbürste aus Silikon entferne, brauche man auch weniger Wasser, preist Wehner einen weiteren Vorteil seiner Erfindung.
„Für einen privaten Haushalt mit vier Personen sind das rund 10 000 eingesparte Liter Wasser“, hat Wehner hochgerechnet. Dabei geht er von rund acht Litern pro Spülgang aus.
Statt der haarigen Borsten hat die Silikonbürste rechtwinklig angeordnete grobe Lamellen, die sich zum äußeren Rand hin abrunden. Dadurch erreiche man auch die hintersten Stellen der Schüssel, ist Wehner mit der Formgebung zufrieden. Auch im Bekanntenkreis sei man begeistert. Zurzeit existieren nur drei Prototypen, die Wehner aber nur bedingt verleihen konnte. Jetzt hofft der Erfinder aus Wartmannsroth auf den baldigen Beginn der Produktion. Der Vertrieb soll dann per Internet erfolgen.
Unterstützung bei der Herstellung seines Prototyps hatte Wehner bei der Firma Elastomer im Westheimer Gewerbegebiet erhalten. Firmenchef Lakhani sei sehr offen für seine Idee gewesen. Die stählerne Hohlform für den Guss der neuen Klosettbürste ist inzwischen fertig, bestätigt Projektleiter Steffen Schneider und signalisiert: „Jetzt kann es mit dem Silikonspritzguss losgehen.“ Die Stiele der neuen Bürste sollen in einer Würzburger Behinderten-Werkstatt gefertigt werden.
So setzt Wehner der allgemeinen Tendenz einer Abwanderung von Land in die Großstädte sein positives Beispiel von Erfindergeist entgegen. „Man muss den Mut haben, sich etwas Vernünftiges auszudenken und das Projekt dann auch konsequent realisieren“, erinnert sich Wehner an zwei Jahre Vorarbeit, die er investierte. So ganz nebenbei hat er auch noch ein Wohnhaus gebaut. So ist Wehner recht stolz auf seine Leistungen.
Die Homepage des Erfinders: http://www.silikon-wcbuerste.de