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Erster Preis ging an Herbert Schuch

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Erster Preis ging an Herbert Schuch

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    Ohne Frage, die Bad Kissinger Klavierolympiade ist inzwischen für junge Künstler zu einer Plattform geworden, sich zu präsentieren und zu empfehlen. Und so reisten die Teilnehmer am Ende nicht nur mit ihrem Preis, sondern auch mit der einen oder anderen neuen Verpflichtung ab, die sie in der Karriereleiter wieder ein Stückchen nach oben klettern lässt.

    Dass der erste Preis an den in Rumänien geborenen 26-jährigen Herbert Schuch ging, der am Morgen noch ein Konzert in Bonn gegeben hatte und dann am Abend beim Abschlusskonzert als Letzter nach über vierstündigem Klavier-Marathon an die Tasten musste, war nach seinem überragenden Vortrag zwar keine Überraschung, aber in der Jury längst nicht so eindeutig gewesen. "Es hätte auch Ovtscharov sein können oder der junge Tscheche", sah Intendantin Dr. Kari Kahl-Wolfsjäger den mit seiner 22-jährigen Landsmännin Anna Vinnitskaya auf Platz drei nominierten 24-jährigen Russen und den zweitplatzierten 18-jährigen Lukas VondráVcek - der die Preisverleihung im übrigen verschlafen hat, weil er am nächsten Morgen früh aus den Federn musste - durchaus als ebenbürtig an.

    Und auffallend war auch diesmal, dass der Publikumspreis wie schon in den Vorjahren nicht auf den von der Jury ermittelten ersten Preisträger fiel. Favoriten der Konzertbesucher waren gleichermaßen der mit 17 Jahren jüngste Teilnehmer Joseph Moog aus Neustadt, der sich bei einem Schulkonzert im Jack-Steinberger-Gymnasium bereits einen Mädchen-Fanclub erobert hatte, und der vor allem bei älteren Damen populäre 20-jährige Russe Miroslav Kultyshev, der schon vor drei Jahren als junger Nachwuchskünstler beim Kissinger Sommer auf sich aufmerksam gemacht hat. Die Jury vergab deshalb an beide den Publikumspreis.

    "Die Reihenfolge ist gar nicht so wichtig", verwies Intendantin Dr. Kari Kahl-Wolfsjäger auch auf die soziale Komponente dieses Wettbewerbs. So seien unter den Teilnehmern Freundschaften geschlossen und bei dem viertägigen Zusammensein viele Erfahrungen ausgetauscht worden. "Das ist viel wichtiger, als der Wettbewerb."

    Dass sich die Kissinger Klavierolympiade inzwischen gut etabliert hat, zeigen die Besucherzahlen. Mit durchschnittlich 100 Zuhörern pro Konzert liegt man voll im Vorjahresschnitt, mit den 205 Besuchern des Abschlusskonzertes sogar zehn Prozent darüber. "Mehr ist mit jungen Künstlern nicht zu machen", gibt sich die Intendantin keinen Illusionen hin, mit der Klavierolympiade große Einnahmen zu erzielen. Das sei auch nicht die Intention. Vielmehr sei das durch Spenden finanzierte Festival ein Geschenk einiger Kissinger Bürger, um talentiertem Nachwuchs eine Plattform zu geben.

    Als Sponsoren traten darüber hinaus wieder das Steigenberger Kurhaushotel auf, das für Kost und Logis sorgte, sowie der Bayerische Rundfunk, der alle Konzerte aufzeichnete. Ein kleiner Obolus kam zudem vom Bezirk. Alle Mitarbeiter hätten sich ehrenamtlich engagiert, was auch die Intendanz anbetrifft. "Das ist eine wichtige Investition in die Zukunft dieser jungen Künstler", unterstrich Dr. Kari Kahl-Wolfsjäger die Bedeutung der Klavierolympiade, die auch für den Kissinger Sommer eine wertvolle Quelle sei.

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