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STAATSBAD BRÜCKENAU: Familienstücke im Staatsbad vor der Kamera

STAATSBAD BRÜCKENAU

Familienstücke im Staatsbad vor der Kamera

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    Kunst + Krempel gastiert im Oktober in Bad Brückenau. Mit dabei wird Porzellanexpertin Anke Wendl sein.
    Kunst + Krempel gastiert im Oktober in Bad Brückenau. Mit dabei wird Porzellanexpertin Anke Wendl sein. Foto: FotoS: Bayerischer Rundfunk

    Omas Wanduhr oder die Vase vom Großonkel: Wer schon immer mal wissen wollte, welchen Wert ein gutes altes Familienstück hat, der ist bei Kunst + Krempel richtig. Für drei Tage rückt der BR mit Kamerateam und seinen Experten im Oktober in Bad Brückenau an, um gleich mehrere Folgen der Sendung aufzuzeichnen.

    Aufruf zum Mitmachen

    „Das Ganze lebt natürlich von den Menschen, die mitmachen“, erklärt Redakteur Florian Maurice vorab bei einem Pressegespräch. Zu dieser Gelegenheit startet er einen Aufruf: Wer die Chance nutzen möchte, kann sich ab sofort mit Gegenständen beim Bayerischen Rundfunk anmelden.

    Bei der Expertise vor laufender Kamera geht es weniger um den materiellen - , als vielmehr um den kulturhistorischen Wert der präsentierten Gegenstände. Erst die Geschichte um die Stücke und die Menschen, die sie zeigen, machen das Fernsehformat zu dem, was es ist. Und das schon seit 33 Jahren.

    Ziemlich einmalige Chance

    Die Chance, solche Orientierung von den Experten schlechthin im deutschsprachigen Raum zu bekommen, sei ziemlich einmalig, schwärmt der Fernsehmacher. Und dies aus zwei Perspektiven gleichzeitig. Nämlich aus Sicht von Kunstwissenschaft und Kunstmarkt .

    Gespannt darauf, was im Staatsbad auf den Tisch kommt, ist auch Anke Wendl, die als Expertin für Porzellan und Keramik vor die Kamera treten wird. „Jede Region hat ihre Eigenarten“, weiß sie. Im weiteren Umfeld um Bad Brückenau erhofft sie sich auch alte Stücke aus der Kur-Historie, wie ausgefallene Wassergläser oder besonderes Porzellan. „Wer weiß, was sonst noch“, ist sie für Überraschungen offen. Auch Rhöner Schnitzerein könnten für die Region sprechen.

    Nicht alle vor die Kamera

    Eine erste Vorauswahl aus den Bewerbungen erfolgt über eingesendete Bilder. An den Tagen der Aufzeichnung wird richtig Trubel im Staatsbad herrschen. Je Fachgebiet wird man sich rund 60 Exponaten annehmen. Das macht schon mai 360 Menschen. Weil das ganze oft ein Familien-Ereignis ist, wird samt Angehörigen mit gut 800 Besuchern gerechnet. Für die Aufnahmen rückt ein Übertragungswagen an. 2,5 Kilometer Kabel verlegt das Technikteam. Kameraleute, Tontechniker und Schminkteam runden den Tross ab.

    „Leider können wir nicht alle vor die Kamera nehmen“, sagt Anke Wendl. Rund ein Drittel der Kandidaten wird ins Rampenlicht gelangen. Die anderen werden so beraten, können dann aber auch als Publikum die Aufzeichnung verfolgen. Gäste von außerhalb haben keine Chance, ins provisorische Studio zu gelangen. „Für die Experten ist das ganz schön fordernd“, beschreibt Wendl den Ablauf. Ob ohne oder mit Kamera: Für jede Beratung bleiben bis zu sechs Minuten. Da zählen die Sekunden Der Fernsehzuschauer erlebt es später fast in Echtzeit. „Geschnitten wird wenig.“

    Ziel sei es nicht unbedingt, prominente Gegenstände vor die Linse zu bekommen, sondern außergewöhnliche. „Da kann es auch sein, dass das x-te Schuco-Auto oder der Meissner–Porzellanaufsatz abgewählt werden und nicht vor die Kamera kommen.“

    Eine Million Zuschauer pro Sendung

    „Da gibt es auch Enttäuschungen“, weiß Redakteur Maurice. Sowieso sind Emotionen ein Erfolgsrezept der Sendung. Entweder, wenn manche Geschichte entzaubert wird. Oder andersherum. Gerne erzählt Maurice von einem Bild, das die Besitzer in den Keller verbannt hatten. Die Experten veranlagten es auf 40 000 Euro. Oder jenen von Picasso bemalten Teller, der auf 8000 Euro taxiert wurde.

    „Aber es geht ja hier nicht um Waren“, dämpft Maurice mögliche Erwartungshaltungen. Wichtig ist ihm, dass es über die Sendung gelingt, die Sensibilität gegenüber Kunsthistorie zu steigern. „Wir haben schon manche Marienstatue vor der Reinigung in der Dusche bewahrt“, ist er überzeugt.

    „Insofern sind wir ein Stück Bildungsfernsehen“, fügt er an. Was bundesweit immerhin von einer Million Zuschauern pro Sendung verfolgt wird. Das Staatsbad profitiert mit. Die Teilnehmer sind gerne gesehen Tagesgäste und das Fernsehen transportiert das besondere Ambiente des Kursaalgebäudes in viele Wohnzimmer der Republik.

    Wie kommt man zu Kunst + Krempel? Anmelden kann man sich für Kunst + Krempel mit Fotos der Objekte, Postanschrift, Telefonnummer und dem gewünschten Veranstaltungsort unter kunstundkrempel@br.de oder BR Fernsehen, Kunst + Krempel, 81011 München. Ohne Anmeldung kann man nicht teilnehmen. Bis zu vier Objekte können zu folgenden Aufzeichnungen im Staatsbad angemeldet werden: Freitag, 19. Oktober: Porzellan, Keramik, 10 bis 13 Uhr (Expertise durch Dr. Samuel Wittwer, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Potsdam und Anke Wendl Auktionatorin, Rudolstadt), Skulpturen, 15.30 bis 18.30 Uhr (Dr. Frank Matthias Kammel , Bayerisches Nationalmuseum München, Florian Eitle-Böhle, Kunsthandel Starnberg). Samstag, 20. Oktober: Möbel, 10 bis 13 Uhr, (Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Kunsthistoriker, München, Uwe Dobler, vereid. Sachverständiger, Augsburg), Schmuck, Silber, 15.30 bis 18.30 Uhr (Dr. Carl Ludwig Fuchs, Kunsthistoriker Dessau, Dr. Haidrun Wietler (vereid. Sachverständige, Heidelberg). Sonntag, 21. Oktober, Glas, 10 bis 13 Uhr, Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Glasmuseum Hentrich, Düsseldorf, Christoph Boullion, Auktionator Köln), Gemälde, 15.30 bis 18.30 Uhr. Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Kunsthistoriker München, Dr. Herbert Giese, beeid. Sachverständiger, Wien. Außerdem stehen fünf weitere Experten zur Beratung bereit. Drei Mal im Jahr zeichnen die Übertragungswagen je drei Tage in historischen Räumen auf. Gesendet wird jeden Samtagabend von 19.30 bis 20 Uhr im BR Fernsehen.

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